Studie: Kein starker Preisdruck bei Eigenheimen zu erwarten
Die Preise für Eigenheime kennen trotz Zinswende und rückläufiger Nachfrage weiterhin nur eine Richtung - nach oben. Für den anhaltenden Anstieg scheint sich aber nun doch langsam ein Ende abzuzeichnen.
Nach 20 fetten Jahren ist ab nächstem Jahr laut einer neuen Studie mit leichten Preisrückgängen zu rechnen. Grössere Preiskorrekturen bleiben aber unwahrscheinlich.
Die Nachfrage nach Wohneigentum sei «merklich rückläufig» und das Angebot flüssiger geworden, schreiben die Ökonomen von Raiffeisen Schweiz in der am Donnerstag veröffentlichten Studie «Immobilien Schweiz – 3Q 2023». Und trotzdem lasse die Beruhigung der Preisdynamik am Schweizer Eigenheimmarkt weiter auf sich warten.
Zuletzt seien die Preise für Wohneigentum auf Jahresbasis immer noch um über 5 Prozent gestiegen. Dabei müsste «gemäss Lehrbuch» die Zinswende eigentlich Druck auf das Preisniveau ausüben. Die Käufer gewännen zwar allmählich mehr Verhandlungsmacht, aber die Verkäufer fänden meist noch Abnehmer und hätten daher ihre Preisvorstellungen noch kaum angepasst.
Doch dies könnte sich nun ändern. Die Zahl der Transaktionen gehe zurück, schreibt Raiffeisen. Das bedeute, dass die Preisvorstellungen häufiger auseinander gingen. Zudem steige die Zahl von beendeten Ausschreibungen auf den Immobilienportalen, was bedeuten könnte, dass immer mehr Verkäufer keine Gegenpartei gefunden hätten und daher ihr Angebot vom Markt nehmen würden.
Kein grosser Preisdruck zu erwarten
Der Preisdruck sei daher nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben, folgert Raiffeisen. Der Wohneigentumsmarkt sei bekannt für seine langen Anpassungsprozesse. «Wir erwarten folglich, dass die Preise für Wohneigentum ab 2024 eine gewisse Korrektur erfahren werden», heisst es weiter in der Studie.
Die Angebotspreise für Wohneigentum hätten bereits reagiert und bewegten sich nur noch seitwärts. Allerdings sollten sich die potentiellen Eigenheimkäufer nicht zu früh freuen. Die Preisrückgänge dürften nämlich überschaubar ausfallen. Dafür sorgt laut Raiffeisen das weiterhin knappe Angebot.