Andreas Stählin, Lachen
Andreas, von den meisten Andy oder Res genannt, ist am 2. Dezember 1959 in Lachen geboren. Er genoss eine unbeschwerte und glückliche Kindheit mit seinem älteren Bruder Hans. Nach zwei Jahren Kindergarten wurde er mit sieben Jahren eingeschult, lesen konnte er aber schon vorher. Dies hat ihm sein grosser Bruder beigebracht. Grosse Freude bereiteten ihm die Familienferien im Bündnerland, Berner Oberland und im Wallis. Gerne hat er immer wieder Geschichten von seinen Ferien erzählt. Seien es die ersten Zeltferien mit Dani Kaiser in Jesolo, seine abenteuerliche Wanderung in Kanada, bei der ihm ein Grizzly und ein Elch das Leben schwer machten, oder seine Gamblerferien mit langen Pokernächten in Las Vegas. Auch über die zahlreichen Ferien mit Hardy im bündnerischen Cumbel konnte Res viel erzählen. Es machte ihm viel Spass, gemeinsam zu wandern, Gitarre zu spielen, beim Terrassenbau mitzuhelfen und dann auch ab und zu ein Gläschen über den Durst zu trinken.
Nach der Schule absolvierte er in der Migros die Lehre als Verkäufer. Danach folgte die Rekrutenschule in Bellinzona, doch seine Begeisterung fürs Militär blieb aus. Es folgte eine Weiterbildung in der Handelsschule HBS. Dort brillierte er in allen Fächern und schloss als Klassenbester ab. Doch auch mit dieser Ausbildung fand er seinen Traumberuf nicht.
Res hatte sehr viele Interessen, doch über alles liebte er Musik und Sport. Als Assistenztrainer beim Damenfussballclub Lachen half er Hardy und Andrea bei diversen Anlässen – auf wie neben dem Platz. So komponierten die drei 1988 den DFC-Song, der von den ehemaligen Spielerinnen heute noch bei gemeinsamen Treffen gesungen wird. Doch noch mehr als Fussball begeisterte ihn Eishockey. Er war aktiver Eishockey-Torwart beim HC Lachen, der zweiten Mannschaft der Rapperswil-Jona Lakers, und beim Glarner EC. Dort amtete er später auch als Assistenztrainer von Phippo bei den Senioren. Die diversen Trainings-lager haben ihm immer grosse Freude bereitet. Dabei betonte er immer, das sei «ein Leben wie ein Profisportler. » Doch nicht nur im aktiven Sport war er zuhause, er verfolgte auch viele Sportarten im Fernsehen. Besonders stolz war er darauf, dass er beim allerersten Meisterschaftsspiel der neu gegründeten Las Vegas Golden Knights live im Eishockeystadion in Las Vegas mit dabei war. Sein Sportwissen war immens und ein Sportquiz gegen ihn war fast nicht zu gewinnen. Auch die vielen Grill-Abende, an denen in der Pergola an der Gartenstrasse bei Fuss-ball Welt- und -Europameisterschaftsspielen im Schweizer Dress mitgefiebert wurde, sind für alle unvergesslich. Res war ein sehr geselliger und lustiger Mensch, aber er kannte auch dunkle Momente. Mithilfe seiner Familie und seiner Freunde, die ihm in solchen Zeiten zur Seite standen, fand er immer zurück zu Fröhlichkeit.
Mit grosser Freude durfte er 1994 Götti von Michel Stählin werden, dem Sohn von Hans und Marianne. Auch wenn er es nicht immer zeigen konnte, war er sehr stolz auf den Jungen.
2008 kam der Umzug zusammen mit den Eltern vom Haus an der Bachtelstrasse in die Wohnung an der Oberdorfstrasse in Lachen. Einige Jahre später traten bei Mutter Lisbeth und Vater Hans gesundheitliche Probleme auf. Ab diesem Zeitpunkt hat er sich liebevoll um beide gekümmert. Diese Hilfsbereitschaft zeichnete Res aus. Immer wenn Not am Mann war, war er zur Stelle. Lisbeth hat ihm das Kochen beigebracht und schon bald zauberte er ganze Menüs auf den Tisch. Res machte nun den ganzen Haushalt für die beiden. Einkaufen, kochen und waschen waren nun seine Hauptbeschäftigungen. Als die Eltern mehr Pflege brauchten, stand für sie der Umzug ins Altersheim Biberzelten in Lachen an.
Zum ersten Mal zog Res nun in eine eigene Wohnung. Ab 2018 wohnte er nun an der Gartenstrasse in Lachen. Dort, bei Hardy, Andrea, Janick und Pascal, genoss er sein Leben alleine in der eigenen Wohnung, aber mit Familienanschluss. Schon früher war er bei allen Familienanlässen der Langs mit dabei, doch jetzt ging er in den verschiedenen Wohnungen ungezwungen ein und aus. In dieser Zeit ist er richtig aufgeblüht. Er genoss seine wöchentlichen Rituale mit Ausgang am Mittwoch und Freitag, den Morgenkaffee mit seiner Samstags-Männerrunde und besonders die Besuche jeweils Dienstag und Donnerstag bei Mutter Lisbeth lagen ihm sehr am Herzen.
Die Musik spielte in Res’ Leben eine wichtige Rolle und sie war sein allergrösstes Hobby. Er spielte leidenschaftlich Gitarre und er war fast täglich beim Üben zu hören. An vielen Festen und Geburtstagen hat er mit Gitarre und Gesang die Gäste unterhalten. Auch hat er gerne an der Organisation diverser Geburtstagspartys mitgeholfen. Die Mitwirkenden sprechen und lachen noch heute über all das Erlebte. Eigene Lieder schrieb er auch gerne. Dies in den verschiedensten Versionen und Genres, von Ballade bis Rock, Deutsch und Englisch. Sein Ziel war es immer, dass andere Künstler seine Lieder spielen und singen. Dazu ist es leider nicht mehr gekommen. Noch bevor sein neustes Projekt fertig wurde, hat ihm die Krankheit einen Strich durch die Rechnung gemacht. Am 25. April wurde er notfallmässig ins Spital Lachen eingeliefert und so-fort ins Unispital Zürich überführt. Doch die durchgeführten Notoperationen konnten ihn nicht mehr retten. Zu stark hat die Krankheit ihn schon geschwächt. Am 9. Juni konnte er ohne Schmerzen friedlich einschlafen.
Res hinterlässt bei uns allen eine grosse Lücke, doch erinnern wir uns immer gerne an die zahlreichen schönen und lustigen Momente, die wir alle mit ihm verbringen durften.