6. Alpabfahrt wird wieder Grossanlass
Die Freude ist gross und das Warten hat endlich ein Ende. Erstmals nach sechs Jahren Pause wird am Samstag, 16. September, wieder die inzwischen traditionelle grosse Alpabfahrt in Einsiedeln, die ansonsten alle fünf Jahre durchgeführt wird, stattfinden. Der abwechslungsreiche Umzug mit dem wunderschön geschmückten Vieh und zahlreichen weiteren Tieren darf sich wirklich sehen lassen. Zumal den Besuchern auch während des ganzen Tages bis weit in die Nacht hinein ein bunter Strauss an weiteren Attraktionen und Unterhaltung, von einer einladenden Marktgasse über eine leckere Festwirtschaft bis hin zu musikalischen Leckerbissen, geboten wird.
Heimkehr von den Alpen
Es ist für die einheimischen Bauern stets ein bedeutender Tag, wenn sie im September mit ihrem Vieh von den verschiedenen Alpen im Hochtal der Sihl zu ihren Bauernhöfen zurückkehren. Nicht umsonst werden die Tiere herausgeputzt und mit farbenfrohen, echten Blumen geschmückt, und die Glocken, Schellen oder Trycheln glänzen blitzblank sauber und erklingen rhythmisch im Takt des Schrittes ihrer Trägerinnen. Wie grossartig muss dann die Heimkehr erst sein, wenn sich elf dieser Grossviehsenten mit rund 500 Kühen und Jungtieren ein Stelldichein im Klosterdorf geben und sich den Besuchern der sechsten grossen Alpabfahrt präsentieren.
Doch damit längst nicht genug. Zwischen den Viehherden bereichern rund 1000 Schafe, 100 Schwarzhals-Ziegen, aber auch Alpakas, Schweine oder Federvieh den Umzug. Eine ganz besondere Augenweide werden gewiss auch die Saumtiere mit ihren Haltern in der typischen Säumer-Bekleidung bilden, die mit ihrem Auftritt die Besucher eindrücklich in die Vergangenheit der jahrhundertelangen Tradition des Güter- und Nahrungsmitteltransports mit Pferden, Maultieren, Mauleseln oder Eseln auf uralten Pfaden von Tal zu Tal entführen werden. Aber auch althergebrachte Sujets aus dem Bauernstand von früher bis heute, wie Tristen, Alphörner oder der ergreifende Betruf, werden nicht fehlen, und die einzigartige Einsiedler «Stieremusig » wird den Umzug musikalisch bereichern.
Festwirtschaft und Musik
Als Erstes wird um 10.30 Uhr das Vieh von Daniel Kälin den «Grossen Herrgott » erreichen und durch die Schmiedenstrasse des Klosterdorfs hinabund durch die Hauptstrasse wieder hinaufgehen, sofern denn die Tiere die Uhrzeit kennen. Auch wenn es für den Grosser ein Umweg ist, so lässt er sich diese Gelegenheit, mit Freude und Stolz seinen schönen Beruf, die Bauernsame und seine Tiere zu zeigen und dafür gar etwas Werbung zu machen, nicht entgehen.
Da jeweils nicht auf die Minute genau gesagt werden kann, wann die nächste Sente eintrifft, sie sich aber akustisch gewiss lautstark anmeldet, kann man unterdessen durch die vielfältige Marktgasse im Paracelsus-Park schlendern und allerlei aus der Landwirtschaft, sei es Käse, Fleisch oder andere Produkte, erwerben. Ebenso kann man sich in der Festwirtschaft verpflegen und seinen Durst stillen, wobei man dazu während des ganzen Tages, ja bis in die tiefe Nacht hinein, noch urchige, musikalische Unterhaltung aller Art geboten bekommt.
Highlights noch und noch
Nach der Mittagspause wird es um etwa 13.30 Uhr zu einem aussergewöhnlichen Glanzpunkt kommen, werden doch rund 1000 Schafe, die den Sommer auf der Alp Silberen im Pragelgebiet verbrachten, mit ihrem Schäfer Saro Keinath das Klosterdorf in Beschlag nehmen, ein wohl einmaliges Erlebnis.
Kurz nach 15 Uhr werden Heiri Kälin und Erhard Ziegler den riesigen, mit zahlreichen speziellen Sujets gespickten Umzug mit dem unter die Haut gehenden, traditionellen Betruf abrunden. Was nicht heisst, dass dann das Fest zu Ende ist. So sind alle eingeladen, noch weiter im Festzelt zu verweilen, sich ein währschaftes Essen zu gönnen und sich dabei von volkstümlicher Musik verwöhnen zu lassen und den Abend oder die Nacht mit Gleichgesinnten zu geniessen und die Alpzeit oder den Festtag Revue passieren zu lassen.
Weitere Infos zur Alpabfahrt unter www.av-einsiedeln.ch. (eing) Am 16. September wird Einsiedeln vom Pilgerdorf zum grossen Vieh-Mekka: Rund 500 Stück Vieh, 1000 Schafe und 100 Ziegen ziehen am Ende des Alpsommers durch das Klosterdorf. Daneben wird ein attraktives Rahmenprogramm geboten.