Kunstverein besucht Kunst auf der Insel
Lichtblicke in Form von Fotografien anlässlich der «art ufnau» waren das Ziel des Kunstvereins Oberer Zürichsee.
Ufnau ist nicht nur eine Insel der Kultur, sondern auch seit 2016 der Kunst. Waren es im vergangenen Jahr an der «art ufnau» die eher finsteren Bilder von Harald Naegelis «Totentanz», so sind unter dem diesjährigen Thema «Lichtblicke» beeindruckende Fotografien der Schwerpunkt des Sommers. Vorstandsmitglied Patrick Lambertz, Kunst-Fotograf aus Lachen, begrüsste die Mitglieder des Kunstvereins zu diesem besonderen Anlass und gemeinsam mit Christopher Ammann, der über die Geschichte der Insel viel zu berichten wusste, sowie Joni Hedinger, ausstellender Fotograf und Kurator der Ausstellung, wurden dem Kunstverein interessante und vielfältige Informationen vermittelt.
Historischer Exkurs
Bereits um das Jahr 200 stand ein gal-lo römischer Tempel auf der Insel der Stille, dessen Fundamente in den Grundmauern der Kirche St. Peter und Paul enthalten sind. 965 schenkte Kaiser Otto die Insel dem Kloster Einsiedeln. Die schwäbische Herzogin Regelinda, die auf einem der wenigen erhaltenen Wandmalereien in der Kirche zu sehen ist, liess St. Peter erbauen. Während der 1959 grossen Sanierung wurde die eingezogene Decke entfernt, das Tonnengewölbe frei gelegt und damit auch die Malereien aus der spätgotischen Zeit mit dem beinahe verblassten Apostelfries mit späteren Ergänzungen, wie der St. Meinrad-Geschichte mit den beiden schlauen Raben.
Die ein wenig höher gelegene Kapelle St. Martin ist dem gleichnamigen Heiligen gewidmet. Die Kuppel zeigt ein Gemälde der Dreifaltigkeit mit der Jungfrau Maria und im Torbogen sind die törichten und klugen Jungfrauen verewigt. Beide Kirchen sind nach Osten ausgerichtet, damit das
frühe Morgengebet von der durch die Fenster scheinenden Morgensonne beleuchtet
Aussergewöhnliche Fotografien
Nach diesem geschichtlichen Einblick übergab Christopher Ammann das Wort an Joni Hedinger, Kurator der vom Kloster Einsiedeln organisierten Ausstellung. Er betonte, dass «art ufnau » nicht nur etwas Erlebbares, wie die Camera Obscura, vermittle, sondern auch an drei Standorten aussergewöhnliche Fotografien von sechs sich abwechselnden Künstlerinnen und Künstlern zeige. Dazu kämen viele Veranstaltungen wie Konzerte, Workshops, Künstlertreffen und Diskussionen. Er selbst freute sich, dass er die montierten Metallrahmen, die ursprünglich Naegelis Totentanz beinhalteten, mit seinen berührenden Fotografien füllen durfte. An einem frühen Februarmorgen mit einer Drohne aufgenommen, widerspiegeln seine Werke eine ganz eigentümliche Stimmung, beherrscht von wenigen, sanften Farben und laden den Betrachter zum Entdecken der vielen Details auf der Insel Ufnau ein. (eing)