Titelverteidigerin scheitert
Mit Jelena Rybakina ist die Vorjahressiegerin in Wimbledon in den Viertelfinals ausgeschieden. Bei den Männern schafft es Daniil Medwedew erstmals in die Halbfinals – und beendet das Märchen seines Gegners.
Ons Jabeur, Aryna Sabalenka, Jelina Switolina oder Marketa Vondrousova – eine Spielerin aus diesem Quartett wird am Wochenende den Titel in Wimbledon gewinnen. Die Tunesierin Jabeur bezwang in den Viertelfinals die Vorjahressiegerin Jelena Rybakina aus Kasachstan mit 6:7 (5:7), 6:4, 6:1. Nach 1:53 Stunden verwandelte Jabeur ihren ersten Matchball. Es war für die Afrikanerin eine Art Revanche für das Jahr 2022. Im vergangenen Sommer hatten sich die beiden Spielerinnen im Final in London gegenübergestanden. Damals gewann Jelena Rybakina in drei Sätzen und feierte ihren ersten Grand-Slam-Titel.
Von diesem träumt nun Jabeur. Im vergangenen Jahr hatte sie es auch an den US Open ins Endspiel geschafft, verlor gegen die Weltnummer eins Iga Swiatek.
Sabalenka siegt souverän
Die Polin, in Wimbledon bereits ausgeschieden, muss allerdings um ihren Status als Nummer eins bangen. Denn: Die Weltranglisten-Zweite Aryna Sabalenka steht in den Halbfinals. Die 25-Jährige aus Belarus gewann gegen Madison Keys aus den USA 6:2, 6:4 und steht damit wie vor zwei Jahren in der Runde der letzten vier. Im vergangenen Jahr hatte Sabalenka we-gen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine in Wimbledon nicht spielen dürfen.
Im Kampf um den Finaleinzug bekommt es Sabalenka am Donnerstag mit Jabeur zu tun, im anderen Halbfinal stehen sich Switolina aus der Ukraine und Vondrousova aus Tschechien gegenüber.
Premiere für Medwedew
Zum ersten Mal im Halbfinal von Wimbledon steht Daniil Medwedew. Der 27-jährige Russe gewann gegen den amerikanischen Überraschungsviertelfinalisten Christopher Eubanks nach hartem Kampf 6:4, 1:6, 4:6, 7:6 (7:4), 6:1 und beendete damit den spektakulären Siegeszug des Aussenseiters. Eubanks, die Weltnummer 43, hatte in den Runden zuvor den letztjährigen Halbfinalisten Cameron Norris und den Griechen Stefanos Tsitsipas (ATP 5) bezwungen. Der 27-Jährige war bei seinen bisherigen vier Wimbledon-Teilnahmen stets in der Qualifikation gescheitert. In der Weltrangliste wird Eubanks einen Sprung auf Position 31 machen und damit so gut klassiert sein wie noch nie.
Alcaraz gewinnt Youngster-Duell
Medwedew trifft im Halbfinal auf die Weltnummer eins Carlos Alcaraz. Der 20-Jährige setzte sich im Youngster-Duell gegen den Dänen Holger Rune überraschend deutlich 7:6 (7:3), 6:4, 6:4 durch. Damit ist Alcaraz der jüngste Halbfinalist in Wimbledon seit Novak Djokovic im Jahr 2007. Zum Duell mit dem Serben könnte es in einem allfälligen Final kommen.
Alcaraz lieferte gegen Rune zumindest seine Argumente für einen Finaleinzug ab. Der US-Open-Sieger musste kein einziges Aufschlagspiel abgeben, gestand seinem Gegenüber, mit dem er früher einst Doppel-Wettbewerbe gespielt hatte, bloss eine einzige Breakmöglichkeit zu. Vor zwei Jahren spiel-te Alcaraz in Wimbledon bereits einmal gegen Medwedew, verlor damals deutlich.