Philipsen schlägt schon wieder zu
Jasper Philipsen ist der gegenwärtig stärkste Sprinter. In Moulins gewinnt der Belgier die 11. Etappe der Tour de France souverän. Und das ohne seinen Edelhelfer. An der Spitze des Gesamtklassements gibt es keine Veränderungen.
Dieser Mann erlebt gerade eine Tour de France nach Mass. Oder wie Jasper Philipsen selber sagt: «Das ist eine unglaubliche Tour für mich. Alles läuft wie am Schnürchen. Ich bin zufrieden mit meiner Form und ich habe es auch geschafft, die Fallen im Finale zu umgehen. » Der Belgier gewinnt auf der 11.Etappe der diesjährigen Rundfahrt schon zum vierten Mal. Beim Teilstück von Clermont-Ferrand nach Moulins setzt sich Philipsen erneut im Sprint durch.
Philipsen überzeugte auf der vom Gewitter durchnässten Strasse von Moulins nicht nur mit seiner Rohkraft, sondern er zeigte auch ein feines taktisches Gespür. Ohne seinen Anfahrer Van der Poel suchte er sich den Windschatten eines Gegners und setzte auf die richtige Karte. Er nahm das Hinter-rad des Niederländers Dylan Groenewegen und überspurtete diesen klar. «Ich kann auch ohne Mathieu gewinnen. Das ist total wichtig für das Team», betonte das Sprint-Ass von Alpecin-Deceuninck.
Noch drei weitere Chancen?
Philipsen schaffte bei fünf Sprintankünften im Rahmen der diesjährigen Rundfahrt bereits den vierten Tagessieg. Dass er die Massensprints derart dominiert, hätten nicht einmal die grössten Optimisten erwartet. Neben dem 25-Jährigen ist bei der diesjährigen Tour alles vertreten, was im Sprint einen Namen hat.
Der Däne Mads Pedersen, der vergangenen Sonntag Philipsen die bislang einzige Niederlage zugefügt hatte, wurde diesmal bloss Fünfter. Die Ehrenplätze holten sich Groenewegen und der Deutsche Phil Bauhaus. Im Idealfall stehen an der diesjährigen Tour noch drei Sprintankünfte im Programm.
Vingegaard verteidigt Führung
Das Gesamtklassement erfuhr keine nennenswerte Änderungen. Jonas Vingegaard, der Däne in Gelb, führt weiterhin 17 Sekunden vor dem Slowenen Tadej Pogacar.
Etappe für Kletterer
Die 12.Etappe vom Donnerstag führt durch die Weinberge des Beaujolais. Gemütlich zu und her gehen wird es allerdings nicht, denn auf den 169 km gilt es fünf Anstiege zu meistern. Der Col de La Croix Rosier liegt als letzten Hindernis 28 km vor dem Ziel in Belleville- en-Beaujolais. Vingegaard und Pogacar dürften sich für die Alpen schonen, aber andere starke Kletterer könnten nach dem Etappensieg greifen. Philipsen dürfte erst einmal wieder abtauchen – bis zur nächsten Etappe mit Schlusssprint.