Pello Bilbao widmet Etappensieg Gino Mäder
Ich wollte für Gino gewinnen, das grösste aller Ziele für ihn erreichen », betonte der Sieger vom Team Bahrain-Victorious. «Ich wollte bei dieser Tour etwas für ihn tun. Ich wollte es schon in der ersten Woche tun, die auch für mich in meiner Heimat sehr wichtig war. Es hatte nicht geklappt, auch weil ich von den Emotionen überwältigt war. Aber heute hatte ich einen klaren Kopf. Das ganz besonders», sagte Bilbao mit leicht stockender Stimme.
Der Baske stand dem in der Tour de Suisse tödlich verunfallten Gino Mäder nahe und nahm deshalb eine Idee des Schweizers auf. Noch vor dem Start der Tour de France hatte der Spanier angekündigt, dass er jeden Tag für jeden Fahrer, der hinter ihm ins Ziel kommt, einen Euro an eine Umweltorganisation spenden würde – am Dienstag kamen 168 Euro zusammen. «Ich setze seine Arbeit fort. Wir wollten einen Sieg für Gino bei dieser Tour, und es ist eine Ehre für mich, dass ich es geschafft habe.»
Erster Etappensieg für Bilbao
Bilbao steht in seinem 13. Profijahr und wartete somit lange auf seinen ersten Tagessieg bei der prestigeträchtigsten Rundfahrt. Und er erlöste auch Spanien, das seit 100 Etappen und dem Erfolg von Oscar Fraile im Jahr 2018 leer ausgegangen war. Bilbao setzte sich im Teilstück über 167 Kilo-meter von Vulcania nach Issoire durch, indem er im Sprint eine Sechsergruppe meistert. Das hügelige zehnte Teilstück mit über 3000 Höhenmetern über die Wellen des Zentralmassivs bot das perfekte Terrain für Ausreisser, was bei Temperaturen von bis zu 43 Grad Celsius auch rege benutzt wurde. Bilbao gehörte einer Fünfergruppe an, die drei Kilometer vor dem Ziel den Letten Krists Neilands stellte und die eine Gruppe um Julian Alaphilippe nicht aufschliessen liess.
Vingegaard immer noch Leader
Das Hauptfeld traf mit knapp drei Minuten Rückstand im Ziel ein. Die Topmannschaften liessen Bilbao gewähren, obwohl er im Gesamtklassement neu auf Platz 5 liegt. Der Rückstand auf den Dänen Jonas Vingegaard, der weiterhin mit 17 Sekunden Vorsprung auf Tadej Pogacar führt, beträgt 4:34 Minuten. Die Etappe vom Mittwoch von Clermont-Ferrand nach Moulins wird eine der letzten Chancen für die Sprinter darstellen. Die drei kleineren Anstiege auf den 180 Kilometer dürften das Feld nicht spalten, alles deutet auf einen Massensprint hin. Und vieles spricht für einen vierten Tagessieg des Belgiers Jasper Philipsen.
Radrennfahrer Pello Bilbao gewinnt mit 33 Jahren erstmals eine Etappe der Tour de France. Der Spanier widmet den Etappensieg dem verstorbenen Teamkollegen Gino Mäder.