Grillgenuss:
Was heutzutage aufgrund des Klimawandels eine reale Bedrohung ist, war im Jahre 1973 schon präsent. Diese Zeitung berichtete über Überschwemmungen in der Innerschweiz. Ein Todesopfer hatte man damals zu beklagen. Ein junger Mann wurde beobachtet, wie er um 05.30 Uhr in einen Bach fiel. Den Rettungskräften war es nicht möglich, den Mann zu retten. Er wurde von den Wassermassen mitgerissen und konnte nicht mehr gefunden werden.
Das Flab Regiment 3, unter dem Kommando von Oberst Auer, war im Rahmen eines Wiederholungskurses in Lachen zu Besuch. Zwei Wochen verbrachten die Truppen in unserer Gegend. Wie diese Zeitung berichtete, habe es den Soldaten hier sehr gut gefallen. Scharf geschossen durfte vor rund 50 Jahren aber nicht. Der WK wurde der Handhabung der Geräte gewidmet. So mussten die Soldaten die für damals hoch modernen Geschütze per Hand in Position bringen, um keine verräterischen Spuren zu hinterlassen. Eine Arbeit, die viel Schweisstropfen verlangte: Die Geräte wogen immerhin über sechs Tonnen.
Der Strassentunnel am Buchberg bei Tuggen ist für uns mittlerweile selbstverständlich geworden. Im Sommer 1973 stand der Bau des Tunnels auf der Schwyzer Seite kurz vor ihrem Abschluss, sodass in absehbarer Zeit mit dem eigentlichen Tunnelbau begonnen werden konnte. Der Bau kostete 13 Mio. Franken. Es wurde damit gerechnet, dass der Tunnel im Jahre 1976 fertiggestellt sein werde.
Im Wägital stürzte ein Stück Strasse ca. 15 Meter in die Tiefe. Wie diese Zeitung berichtete, ging das Wägital haarscharf an einer längeren Isolierung vorbei. Aufgrund von intensiven Regenfällen rutschte nahe der Landammann-Winet-Gedenktafel ein Teil der Strasse in die Aa-Schlucht ab. Die Strasse wurde sofort gesperrt. Aufmerksame Beobachter konnten schon vor längerer Zeit Anzeichen einer Senkung feststellen. Laut dieser Zeitung gab es noch mehr Strassen im Wägital, welche von Felsstürzen gefährdet waren. Zugleich wurden die Verantwortlichen für ihr Nichtstun kritisiert.
Von Rorschach nach Lachen führte die zweite Etappe der Ostschweizer Velorundfahrt vor rund 50 Jahren. Über 144 Kilometer wurden von den Amateur-Radfahrern zurückgelegt. Am Ricken wurden die Athleten zusätzlich von einem heftigen Gewitter überrascht. Kurz nach sechs Uhr am Abend setzten die ersten Fahrer auf der Seefeldtrasse zum Schlussspurt an. Der Schweizer Iwan Schmid setzte sich durch und entschied die Etappe für sich.
Ein damals nigelnagelneuer Lastwagen kam in einer Kiesgrube in Reichenburg zum Totalschaden. Ein Chauffeur fuhr auf die Aushub-Deponie. Als er die Ladung absetzte, verlor der Lastkraftwagen das Übergewicht und kippte den Abhang hinunter. Nach etwa 50 Meter und mehreren Überschlägen, kam der Lastwagen zum Stehen. Wie durch ein Wunder wurde der Chauffeur nicht verletzt. Das Gefährt musste jedoch komplett abgeschrieben werden. Den Sachschaden schätzte man auf rund 100 000 Franken.
Lacht das 21. Jahrhundert über unserer Ängste? Mit dieser Frage beschäftigte sich diese Zeitung vor 50 Jahren betreffend Atomenergie. Schon im Jahre 1973 war man sich bewusst: Die Energienachfrage steige deutlich an. Geschuldet sei dies der zunehmenden Industrialisierung, der steigenden Bevölkerung in der Schweiz sowie der Umweltverschmutzung von anderen Energieerzeugungsmethoden. Damals hatte man die Meinung, die Atomenergie war und werde auch in Zukunft unangefochten der beste Energielieferant bleiben. Die Vorbehalte und Ängste betreffend Atomenergie werden den Geschichtsschreibern des 21. Jahrhunderts genauso lächerlich vorkommen, wie die Gegner der Eisenbahn damals, meinte diese Zeitung. Angesichts der Tatsache, dass der Super-GAU in Tschernobyl oder die Nuklearkatastrophe in Fukushima im Jahre 1973 noch weit in der Zukunft lagen, wäre dieser Artikel sicher kritischer geschrieben worden. Um die am Anfang gestellte Frage zu beantworten: Die Ängste sind sicher nicht alle verschwunden.
Mit einem 47-PS-Auto könnte man heutzutage wohl kaum mehr Kunden für sich gewinnen. Anders war das im Jahre 1973. Der Renault 5 wurde als der kleine Grosse in dieser Zeitung beworben. Der wieselwendige Parkplatz-Huscher, wie er in der Werbung genannt wurde, erreichte mit seinen 47 PS eine Geschwindigkeit von 135 Kilometern pro Stunde. Verglichen mit den heutigen Autos nicht der Rede wert. Geworben wurde auch mit dem geringen Verbrauch des Renaults. In der Werbung wurde stolz erwähnt, dass das Auto lediglich am Benzin nasche. (rfu)