Erfolgreiche Ruderer auf dem Rotsee
Der Zweier ohne Steuermann mit Andrin Gulich und Roman Röösli sowie der Doppelvierer der Frauen sichern sich am Weltcupfinal den Gesamtsieg.
Für die Ruderer Andrin Gulich und Roman Röösli war der Gesamtsieg, dafür muss-ten sie nach den Rängen 1 und 2 in den ersten beiden Weltcupregatten der Saison mindestens Platz 5 belegen, nie in Gefahr. Mit den Briten Thomas George/Oliver Wynne-Griffith und den rumänischen Weltmeistern Sergiu Bejan/Marius Cozmiuc, die sie Ende Mai an den Europameisterschaften in Bled bezwungen hatten, konnten der 24-jährige Zürcher und der 29-jährige Luzerner allerdings nicht mithalten.
Der Rückstand auf George/Wynne-Griffith betrug 2,75 Sekunden. Die Vorbereitung von Gulich/Röösli auf Luzern war nicht optimal verlaufen. Ersterer schrieb in der letzten Juni-Woche in London Master-Prüfungen in Business Analytics. Derweil trainierte Röösli allein im Einer. «Unser Start war besser als gestern und auch sonst ist das Rennen gut gelaufen», zog Röösli eine positive Bilanz.
Auch der Doppelvierer der Frauen in der Besetzung Célia Dupré, Pascale Walker, Lisa Lötscher und Fabienne Schweizer schaffte als Dritter den Sprung in die Medaillenränge und sorgte damit für eine Premiere, hatte doch zuvor noch nie ein Schweizer Grossboot auf dem Rotsee den Sprung aufs Podest geschafft.
Das Quartett passierte die Ziellinie mit einem Rückstand von 1,44 Sekunden auf das niederländische Sieger-boot, kam einem Schweizer Sieg am Sonntag also am nächsten. «Irgendwie machte es plötzlich Klick im Kopf, dass heute das Podium möglich ist», so Dupré. Als Lohn gewannen die Schweizerinnen den Gesamtweltcup.
WM-Hoffnungen sind gross
Die Europameister Raphaël Ahumada und Jan Schäuble erlitten mit Platz 3 die erste Niederlage in diesem Jahr in einem Finalrennen. Das war insofern wenig erstaunlich, als Paul O’Donovan und Fintan McCarthy, die irischen Dominatoren im Leichtgewichts-Doppelzweier, ihre erste gemeinsame Regatta in diesem Jahr bestritten.
Jedoch gewannen nicht die Olympiasieger und Weltmeister, sondern die Franzosen Ferdinand Ludwig/Hugo Beurey, die im Finish um elf Hundertstel die Oberhand behielten. Ahumada/ Schäuble, die 4,12 Sekunden auf Ludwig/Beurey verloren, hatten schon zuvor als Weltcup-Gesamtsieger in dieser Kategorie festgestanden. «Bei 750 Meter verloren wir unser Momentum », analysierte Schäuble. «Darunter litt unsere Synchronität.» Da Andri Struzina am Samstag im nicht-olympischen Leichtgewichts-Einer triumphiert hatte, beendete das Schweizer Team die Heim-Regatta mit vier Podestplätzen. Diese Bilanz kann sich sehen lassen und lässt im Hinblick auf die WM in Belgrad im September einiges erhoffen. Dort wird ein Grossteil der Plätze für die Olympischen Spiele 2024 in Paris vergeben.