Ein Sommerabend zum Geniessen
Im Pilgerhof der Riedkapelle in Lachen konzertierte am Samstagabend das «Ensemble 4 Clarinets».
Das Konzert zum Thema «Urlicht» gehört zum kulturellen Programm von «Hallo Kultur!». Die verschiedenen kulturellen Veranstaltungen in der Region hätten heuer «Lichtblicke» zum Thema, erklärte Urs Bamert bei der Begrüssung anlässlich des Konzerts des Ensembles 4 Clarinets vom Samstag im Pilgerhof der Riedkapelle in Lachen.
Die ausserordentlich vielen Zuhörer, die den Weg in den Pilgerhof gefunden hatten, wurden mit einem Konzert der Extraklasse belohnt. Das Quartett Ensemble 4 Clarinets, bestehend aus Rahel Trinkler (B- und Es-Klarinette), Urs Bamert (B-Klarinette und Bassetthorn), Thomas Schalch (B-Klarinette) und Gabriel Schwyter (Bassklarinette) überzeugte in allen Belangen. Können gepaart mit Feingefühl
Mit Beschwingtheit und viel Gefühl führte das Quartett die Zuhörer mit Joseph Haydns «Quartett Nr. 4 in B-Dur, op. 76 – ‹Der Sonnenaufgang› I. Allegro con spirito» in einen vielversprechenden Sommerabend.
Eine Bearbeitung von einer Bearbeitung bekamen die Konzertbesucher mit «Concerto nach Antonio Vivaldi» von Johann Sebastian Bach zu hören, der das Werk für Orgel umsetzte. In der Zeit des Barocks sei es durchaus üblich gewesen, von anderen Komponisten zu stehlen, erklärte Urs Bamert schmunzelnd. Franck Amet wiederum arrangierte es für vier Klarinetten.
Einen Sprung vom Stil her, aber themengerecht, versprach Bamert mit «Urlicht» 4. Satz aus der 2. Sinfonie von Gustav Mahler. Arrangiert für vier Klarinetten und auf deren Essenz reduziert, habe das imposante Werk Mark E. Craig. Das langsame, tragende Stück beeindruckte durch eine majestätische Feinheit und beinhaltete auch fröhliche und zeitweise melancholisch anmutende Passagen, gekrönt mit wunderbaren Soli.
Claude Debussys grosses Klavierwerk «Suite Bergamasque» wurde von Jérôme Hilaire arrangiert. Drei der vier Sätze waren am Samstagabend zu hören, wobei der Satz «Claire de Lune» – eine schöne, feine Melodie – wohl der bekannteste ist. Das anspruchsvolle «Menuet» hörte sich in dieser Formation speziell und interessant an.
Tango authentisch umgesetzt
Carl Maria von Webers «Introduktion, Thema und Variationen» für Klarinette und Klavier wurde von Franck Amet arrangiert. Eine Besonderheit sei, dass Amet Soli und Begleitung (Klavierpart) von allen vier Interpreten abwechselnd spielen lässt, so Bamert. Im sehr abwechslungsreichen Werk – von melodiös, fröhlich, ruhig, tragend bis rasant – waren wiederum verschiedene Soli zu hören, jedes ein Klasse für sich.
Eine spannende Umsetzung folgte zum Schluss mit dem «Tango Virtuoso» von Thierry Escaich, einem Komponisten für Orgelwerke. Florent Héau arrangierte den Tango so, dass er authentisch wirkte. Das Quartett setzte ihn so treffend um, dass man sich gut ein mit Leidenschaft tanzendes, kokettierendes Paar vorstellen konnte.
Dass die Zuhörer mit grossem Applaus eine Zugabe forderten, versteht sich von selbst.