Die Grümpelturniere sind wohl Auslaufmodelle
Schon seit längerem sind die Anmeldungen für die früher so beliebten Grümpis rückläufig. Nun musste das Grümpelturnier in Siebnen mangels Anmeldungen sogar abgesagt werden.
Um das rein Sportliche geht es meistens nie. Grümpelturniere werden vor allem besucht, um Spass zu haben, Bekanntschaften zu treffen, und nach den Spielen in der Festwirtschaft das eine oder andere alkoholische Getränk zu genies-sen. Nicht selten wird die Hülse schon während des Spiels geöffnet. Neben dem Fussball sorgen Nebendisziplinen oft für zusätzlichen Spass.
Für lange Zeit waren die Grümpis im Dorfleben neben der Chilbi das Highlight des Jahres schlechthin. Mit Freunden ein Team zu bilden war fast schon Pflicht. Das halbe Dorf war damals am Grümpi anzutreffen. Die Veranstalter konnten sich vor Anmeldungen kaum retten.
Grümpi Siebnen wurde gar kurzfristig abgesagt
In den letzten Jahren scheint diese Tradition aber immer mehr in den Hintergrund zu rücken. Organisatoren in Ausserschwyz beklagen sich über starke Rückgänge bei den Anmeldungen. Die Fussballplätze werden leerer, die Festzelte leiser und die Zuschauerbänke weniger besetzt. Lachen zum Beispiel legte das Schülerturnier mit dem Grümpi zusammen. Der Hauptgrund dafür sind die Bauarbeiten auf der Äusseren Haab. Dazu kommt auch, dass in Lachen/Altendorf weniger Teams aufliefen als in den Jahren zuvor.
Viele Turniere finden mittlerweile nur noch an einem Tag, vereinzelt so-gar nur an einem Abend statt. Früher hingegen wurde meistens drei Tage lang Fussball gespielt. Der Fussballplatz in der Sportanlage Ausserdorf in Siebnen bleibt dieses Jahr so-gar ganz leer: Um ein Turnier veranstaltet zu können, hätten sich mindestens 15 Teams anmelden müssen, gemeldet hatten sich aber nur sechs. Resultierend daraus musste das Siebner Grümpi kurzfristig abgesagt werden.
Andere Prioritäten und weniger Engagement Welches sind die Gründe dafür? Veranstalter berichten: Zum einen gebe es dieses Jahr einige Terminkollisionen. Viele grosse Events würden gleichzeitig stattfinden. Der Zeitgeist habe sich auch geändert. Heutzutage bestehe ein grosses Angebot an Aktivitäten, denen man am Wochenende nachgehen könne. Die Leute würden lieber wandern, übers Wochenende weg- oder mit Freunden nach draussen gehen, als sich am Grümpi kurz vor den Ferien noch eine Verletzung zuziehen zu wollen.
Ans Grümpi zu gehen steht also nicht unbedingt mehr zuoberst auf der Prioritätenliste, oft ist es schon gar nicht mehr auf dem Schirm. Offensichtlich gibt es heutzutage nur noch wenige Personen, die sich im Breitenfussball engagieren möchten. Meistens sind es die Stammteams, die den Hauptteil der Anmeldungen ausmachen. Neu dazu kommen aber fast keine. Ein Team für ein Grümpelturnier zu bilden, braucht auch Organisation und Planung. Dafür sind die Leute aber nicht mehr bereit.
Einzig die Schülerturniere sind nach wie vor beliebt. Die jungen Schülerinnen und Schüler sind eher dazu motiviert, mit den Schulkameraden zu trainieren und zu spielen.
In Zukunft wird sich diese Situation nicht verbessern. Es wird also noch schwieriger werden, ein Grümpi zu planen und schliesslich auch durchführen zu können.