Aus Spass teilgenommen – und prompt gewonnen
Eigentlich wollte die Vorderthaler Familie Gyr nur mal schauen, wie es bei Hundewettbewerben so abläuft. Am Ende kehrten sie dank Hündin Kaya gar mit einem Pokal nach Hause.
Duchess Dolce Amira. Was für ein ausgefallener Name für eine Vorderthaler Hündin!? Ein Name, der verpflichtet, könnte man sagen. Denn Duchess – zu Deutsch Herzogin – deutet eigentlich an, dass die Hündin für Höheres bestimmt ist. Dies hat sie vor Kurzem an einer internationalen Rassehunde-Schau auch unter Beweis gestellt. Sie sicherte sich zum einen den ersten Platz in ihrer Kategorie und zum andern den zweiten Platz in der Tageswertung.
Spontane Teilnahme
Sandra und Patrick Gyr freuen sich gemeinsam mit ihren Kindern Sina (15) und Lynn (11) über den Erfolg ihrer Dalmatiner-(Backcross)-Hündin. Seit sie mit neun Wochen in ihr zuhause im Feusiguot in Vorderthal einzog, wird sie aber nicht mehr beim offiziellen Namen gerufen. Hier ist sie einfach Kaya. Eine 41/2– jährige Hündin, die viel Bewegung braucht, eine liebevolle Pflege geniesst und eine gute Erziehung erfahren hat. Umso erstaunlicher, dass die Vorderthaler mit ihrer Hündin an einem solchen Wettbewerb teilgenommen haben. «Eigentlich besuchten wir die Schau nur, um die Züchterin von Kaya wieder einmal zu treffen und uns anzusehen, wie so ein Wettbewerb überhaupt abläuft», erzählt Sandra Gyr. Aus Spass hat ihr Mann Patrick die Hündin dann spontan doch an der Schau angemeldet. Prozedere ähnelt einer Viehschau
Angetreten ist Kaya in der offenen Kategorie der Hunde mit einer Schulterhöhe ab 45 Zentimeter. Rund 20 Tiere, darunter Goldies und Schäferhunde und andere, nahmen daran teil. «Ich musste mit Kaya dreimal in den Ring und dort im Kreis gehen und hinstehen», erzählt der gebürtige Bennauer. Das Prozedere an sich sei mit einer Viehschau zu vergleichen. Das Tier werde genau angeschaut und bewertet, ehe man am Ende erfährt, wo man im Vergleich mit den anderen Hunden steht. Für Laie Patrick Gyr war von Anfang an klar, dass Kaya eine schöne Hündin ist. Doch wie das wohl Experten sehen? Dem ersten und zweiten Platz nach zu urteilen, ebenso. Damit hätten Gyrs dann doch nicht gerechnet. «Ich war richtig baff», gestand Sandra Gyr. Sportliche Vertreterin ihrer Rasse
Doch obschon ihre Hündin ein wirklich tolles, überraschendes Ergebnis erzielte, bleibt die Familie auf dem Boden. Es werden keine weiteren Wettbewerbe folgen. «Höchstens im nächsten Jahr die Titelverteidigung», sagt Sandra Gyr. Und weil Hündin Kaya unterbunden ist, droht ihr auch nicht das Schicksal eines «geldeinbringenden Zuchtobjekts». Sie bleibe, wer sie sei und werde nicht plötzlich «verhätschelt ». Als Belohnung gab es dementsprechend weder haufenweise Leckerli noch Hundespielzeug. «Wir haben auf dem Nachhauseweg angehalten und sie an einer geeigneten Stelle am Bach so richtig herumsprinten, austoben und baden lassen», so Patrick Gyr. Dies war zwar weniger die Art einer Herzogin, dafür umso mehr «einer sportlich aufgebauten Vertreterin ihrer Rasse», wie die Jury so schön formulierte.