Virtuose Metaphern auf der Ufnau
Der Schweizer Komponist Walter Courvoisier ist noch zu entdecken. In seinem Suiten-für-Violine-Solo ist der Hörer dauernd im Zweifel, ob er den historischen Stilmitteln zurück ins Barock oder den Modernismen in die Welt von Gustav Mahler folgen soll. Für Mühelosigkeit in diesen vertrackten Stücken sorgt Dmitry Smirnov, dessen einmalige virtuose Fähigkeit auch einen Ausflug in die eigentlich unspielbaren Bearbeitungen von Heinrich Wilhelm Ernst erlaubt. Hier werden die Werke Schuberts oder Volkslieder in eine derartig halsbrecherische Sache verwandelt, dass man eigentlich von neuen Stücken reden kann, obwohl Ernst in seinen Bearbeitungen den Originalwerken folgt. Ebenfalls zu entdecken ist die New Yorker Komponistin Netty Simons, über die nur sehr wenig bekannt ist.
Dmitry Smirnov wurde 1994 in St. Petersburg in eine Musikerfamilie geboren. Ab 2001 studierte er an der Spezialschule des Staatlichen Konservatoriums St. Petersburg, danach an den Hochschulen in Lausanne bei Pavel Vernikov und in Basel bei Rainer Schmidt. 2021 erschien seine erste CD beim Label FHR London mit Werken von Bach und Bartok.
Dmitry Smirnov wurde an zahlreichen Wettbewerben ausgezeichnet und arbeitet unter anderem mit Heinz Holliger, Giovanni Antonini und Il Giadino Armonico oder mit Sol Gabetta zusammen. Mit diesem Rezital stellt der Virtuose sein Instrument völlig ins Zentrum.
Die Einführung startet um 13 Uhr, das Konzert um 14 Uhr. Tickets sind unter seetickets.com erhältlich. (eing) Mit dem jungen Meisterviolinisten Dmitry Smirnov erkundigt der Musiksommer am Zürichsee am 9. Juli auf der Ufnau unterschiedlichste Formen von Virtuosentum, von Bach hin zu Netty Simons.