«Liste für die Vielfalt» will in Nationalrat
Die Anliegen von Menschen mit Migrationshintergrund finden in der Schweizer Politik zu wenig Gehör. Die «Liste für die Vielfalt» will das ändern und gibt deshalb ihre Kandidatur für den Nationalrat bekannt. Kushtrim Berisha aus Siebnen, Iryna Bilyavska Camenzind aus Einsiedeln, Martin Raña aus Küssnacht und Ulli Baumgartl aus Seewen kandidieren nun für den Nationalrat.
Noch immer höhere Gebühren
«Wenn Ausländerinnen und Ausländer innerhalb des Kantons umziehen wollen, zahlen sie immer noch höhere Gebühren als Schweizerinnen und Schweizer», sagt Kantonsrat Kushtrim Berisha.
Ein parlamentarischer Vorstoss der SP wollte das ändern. Die rechtskonservative Parlamentsmehrheit lehnte den Vorstoss ab und Menschen ohne Schweizer Pass müssen weiterhin mehr bezahlen als Schweizer Bürgerinnen und Bürger.
Liste für den Nationalrat
«Das ist nur eines von vielen Beispielen, weshalb es mehr Stimmen braucht, welche sich konsequent für die Anliegen von Migrantinnen und Secondos einsetzen», bringt es Iryna Bilyavska Camenzind auf den Punkt. «Solche Probleme müssen kantonal und national angegangen werden».
Zusammen mit Kushtrim Berisha, Martin Raña und Ulli Baumgartl kandidiert die gebürtige Ukrainerin deshalb auf der Liste für die Vielfalt für den Nationalrat.
Restriktiv eingebürgert
Anlässlich der Lancierung der Liste informierte der Küssnachter Kantonsrat Martin Raña über die weiteren Herausforderungen.
Ein zentrales Thema bildet dabei das Einbürgerungssystem des Kantons Schwyz: «Noch immer wird im Kanton Schwyz restriktiv eingebürgert und die Kosten sind je nach Ort unterschiedlich hoch. Damit dies angegangen werden kann, braucht es auch hier dringend nationale Verbesserungen», sagt Raña. «Arbeiten in wertvollen Berufen»
Für die schweizerisch-österreichische Doppelbürgerin Ulli Baumgartl ist klar, dass das Schweizer Parlament von mehr Vielfalt profitieren würde: «Ich habe mehrere Freundinnen und Freunde, die bereits Jahrzehnte hier zuhause sind wie ich, aber nicht verheiratet sind. Sie arbeiten in wertvollen Berufen und zahlen Steuern. Sie können sich aber nicht politisch einbringen. Zumindest Entscheidungen, die kommunal getroffen werden, sollten auch von diesen Menschen mitgetragen werden.»
SP Kanton Schwyz
Weil sich die Schweizer Politik zu wenig mit den Anliegen von Menschen mit Migrationshintergrund kümmern, wollen vier Politiker mit solchem Hintergrund aktiv werden und kandidieren für den Nationalrat.