Oldie Ambühl führt die Schweiz zum sechsten Sieg
Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft ist an der Weltmeisterschaft in Riga nicht zu stoppen und gewinnt auch das sechste von sieben Gruppenspielen. Matchwinner ist der Oldie Andres Ambühl.
Nach dem 4:2-Sieg gegen Tschechien stehen die Schweizer vorzeitig als Sieger der Gruppe B fest und können damit für den Viertelfinal am Donnerstag gegen den Vierten der Gruppe A – Deutschland oder Dänemark – in Lettland bleiben.
In der aktuellen Form und Zusammensetzung dürfen die Schweizer aber absolut von mehr träumen. Nach Kanada dominierten sie mit Tschechien auch den nächsten Grossen – und das erneut nach einem 0:1-Rückstand. Wie das Team von Trainer Patrick Fischer jeweils postwendend und abgeklärt auf diese Rückschläge reagierte, zeugt von Klasse und Selbstvertrauen.
Rapperswil-Jonas Roman Cervenka hatte die Tschechen, die das Viertelfinal-Ticket ebenfalls schon auf sicher haben, in der 7. Minute nach einem Fehler Dario Simions eiskalt in Führung gebracht. Im ersten Überzahlspiel glich Romain Loeffel mit einem präzisen Schuss von der blauen Linie aus – freigespielt von Nico Hischier und mit Gaëtan Haas, der dem Goalie perfekt die Sicht nahm.
Nach dem ausgeglichenen Startdrittel zündeten die Schweizer im zweiten Abschnitt angeführt vom 39-jährigen Andres Ambühl so richtig den Turbo. Mit Ablauf eines weiteren Powerplays haute das Davoser Urgestein den Puck ins Lattenkreuz, fünf Minuten später lenkte er einen Pass von Kevin Fiala subtil ins Tor ab. Ambühl ist mit nun 144 Skorerpunkten (in 313 Spielen, 53 Tore) vor Jörg Eberle alleine bester Skorer in der Schweizer Länderspiel-Geschichte.
Spannend wurde es noch einmal, nachdem der ehemalige Ambri-Star und Turnier-Topskorer Dominik Kubalik in Überzahl mit einer energischen Direktabnahme auf 2:3 verkürzt hatte. Robert Mayer, der gebürtige Tscheche vor dem Schweizer Tor, liess sich aber nicht mehr bezwingen, und Tanner Richard machte mit dem 4:2 (56.) alles klar.
Im letzten Gruppenspiel trifft die Schweiz am Dienstag noch auf Lettland. Der Gruppensieg steht aber schon fest, der Co-Gastgeber kämpft aber noch um die Viertelfinal-Qualifikation.
Telegramm:
Tschechien – Schweiz 2:4 (1:1, 0:2, 1:1)
Riga. – 7150 Zuschauer. – SR Kaukokari/MacFarlane (FIN/USA), Hautamäki/Wyonzek (FIN/CAN). – Tore: 7. Cervenka 1:0. 13. Loeffel (Hischier, Fiala/Ausschluss Lenc) 1:1. 24. Ambühl (Corvi, Kukan/Ausschluss Spacek) 1:2. 29. Ambühl (Fiala, Malgin) 1:3. 53. Kubalik (Cervenka, Kempny/Ausschluss Malgin) 2:3. 56. Richard (Moser, Riat) 2:4. – Strafen: je 2mal 2 Minuten.
Teschechien: Langhamer; Kondratek, Kempny; Kostalek, Dvorak; Zboril, Jordan; Nemecek; Kubalik, Sobotka, Cervenka; Beranek, Cernoch, Flek; Tomasek, Spacek, Smejkal; Lenc, Zohorna, Vozenilek; Kaut.
Schweiz: Mayer; Kukan, Siegenthaler; Moser, Fora; Loeffel, Marti; Geisser; Corvi, Hischier, Niederreiter; Ambühl, Malgin, Fiala; Simion, Haas, Miranda, Riat, Richard, Herzog; Senteler.
Bemerkungen: Tschechien ohne Chytil und Sedlak (beide verletzt), Schweiz ohne van Pottelberghe (Ersatzgoalie), Thürkauf (verletzt), Genoni, Glauser und Bertschy (alle überzählig). 33. Pfostenschuss Senteler. Tschechien ab 58:05 ohne Torhüter. – Schüsse: Tschechien 22 (12-5-5), Schweiz 27 (11-13-3). – Powerplay-Ausbeute: Tschechien 1/2, Schweiz 2/2.