Bergspektakel im Wallis
Zum ersten Mal seit acht Jahren macht am Auffahrts-Wochenende der Giro d'Italia Halt in der Schweiz.
Die 13. Etappe am Freitag endet mit einer Bergankunft in Crans-Montana, tags darauf geht es von Siders aus über den Simplonpass zurück nach Italien.
Die Teilstücke in den Walliser Bergen versprechen viel Spektakel. Allerdings sahen sich die Organisatoren der Italien-Rundfahrt kurzfristig zu einer Streckenänderung gezwungen, weil in den höheren Lagen noch viel Schnee liegt. So ist am Freitag die Fahrt über den Grossen St. Bernhard nicht möglich. Statt über den Pass, der mit einer Passage auf 2469 Metern über Meer das Dach der Rundfahrt gewesen wäre, geht es für den Giro-Tross durch den 600 Meter weiter unten gelegenen Tunnel.
So verbleibt nach dem Grenzübertritt von Italien in die Schweiz der Croix de Cœur bei Verbier, ein Bergpreis der ersten Kategorie, als einziges Hindernis des Tages, bevor die 13 km lange Schlusssteigung nach Crans-Montana folgt. Durch die Streckenanpassung verkürzte sich die eigentliche Königsetappe um acht auf 199 km. Obwohl der 34 km lange Anstieg zum Grossen St. Bernhard wegfällt, sind für die Veloprofis am Freitag immer noch über 3600 Höhenmeter zu bewältigen.
Tags darauf starten die Fahrer in Siders, fahren entlang der Rhone nach Brig und über den Simplonpass bis ins nördlich von Mailand gelegene Cassano Magnago. An den beiden Tagen werden rund 50’000 Zuschauerinnen und Zuschauer am Strassenrand erwartet. Als OK-Chef im Wallis fungiert der frühere Profi Steve Morabito.
Der Giro machte zum letzten Mal im Mai 2015 in der Schweiz Halt; damals im Tessin mit Etappenziel in Lugano und Etappenstart in Melide. Das Wallis war schon mehrmals Gastgeber der Tour de France, um herauszufinden, wann der Giro den Kanton zum letzten Mal durchquert hat, muss man in den Geschichtsbüchern aber bis ins Jahr 1963 zurückblättern. Damals war Leukerbad Ziel- und ebenfalls Siders Startort. Die Tour de France, die bedeutendste Rundfahrt im Rad-Kalender, gastierte erst im letzten Jahr in der Westschweiz.