Inter Mailand zieht souverän in den Final ein
Inter Mailand zieht ohne Probleme in den Final der Champions League ein. Eine knappe Woche nach dem 2:0-Sieg gewinnt es auch das Rückspiel gegen Milan mit 1:0.
Inter Mailand konnte darauf verzichten, an seine Grenzen zu gehen. Rückblickend reichte der Mannschaft von Simone Inzaghi eine brillante halbe Stunde im Hinspiel mit den Toren von Edin Dzeko und Henrich Michitarjan, um die entscheidende Differenz mit dem Erzrivalen zu schaffen. Den Rest des Duells kontrollierte Inter im zweimal fantastisch stimmungsvollen San Siro mit einer Mischung aus Härte und Leichtigkeit. Lautaro Martinez, im letzten Dezember Weltmeister mit Argentinien, sorgte in der 74. Minute des Rückspiels mit dem Siegtreffer für ganz klare Verhältnisse.
Zum sechsten Mal steht Inter Mailand damit in einem Final der Champions League. Ihr bislang letztes Endspiel gewannen die Italiener 2010 unter José Mourinho im Final gegen Bayern München. Damals waren sie Aussenseiter, diesmal, am 10. Juni in Istanbul, werden sie noch etwas krasser in der Rolle des Underdogs sein – gegen Real Madrid oder Manchester City. Allerdings wird sich der Gegner hüten müssen. Inter ist beeindrucken abgeklärt.
Die AC Milan schaffte in 180 Minuten keinen Treffer gegen dieses so solide Inter, obwohl der Wille und die Unterstützung riesig waren. Die Rossoneri und ihr Umfeld versuchten in den Tagen vor dem Rückspiel nochmals alles, um Energie und Selbstvertrauen zu gewinnen. Um vergessen zu machen, das die Ausgangslage schon fast hoffnungslos war gegen dieses Inter, das seit Wochen in herausragender Form ist, während Milan sich mühsam Richtung Saisonende schleppt.
Zu wenig Gefahr von Milan
Milans Trainer Stefano Pioli hoffte für die grosse Aufholjagd auf den aussergewöhnlichen Moment, auf den Zauber des Spiels und auf seinen trickreichsten Akteur Rafael Leão, der sich von seiner Oberschenkelverletzung so weit erholt hatte, dass er beim zweiten Treffen der Mailänder Klubs innerhalb von sechs Tagen mittun konnte. Der Portugiese hatte einen guten Moment, als er nach knapp 40 Minuten auf der linken Seite davonzog und knapp am weiten Pfosten vorbeischoss.
Ansonsten gab es nur wenige Moment, in denen man im Ansatz den Beginn einer Wende hätte erahnen können. Ganz zu Beginn flog ein Weitschuss von Théo Hernandez knapp am Tor vorbei, etwas später scheiterte Brahim Diaz aus guter Position an Inters Goalie André Onana. Danach wurden die gefährlichen Aktionen von Milan immer seltener. Es war deutlich zu wenig, um sich einen Platz im Champions-League-Final zu verdienen.
Telegramm:
Inter Mailand – AC Milan 1:0 (0:0)
72’000 Zuschauer. – SR Turpin. – 74. Martinez 1:0.
Inter Mailand: Onana; Darmian, Acerbi, Bastoni; Dumfries, Barella (85. Gagliardini), Calhanoglu, Michitarjan (43. Brozovic), Dimarco (66. Gosens); Martinez (85. Correa), Dzeko (66. Lukaku).
AS Milan: Maignan; Calabria, Thiaw (64. Kalulu), Tomori, Hernandez; Krunic, Tonali; Messias (76. Saelemaekers), Diaz (76. Origi), Leão; Giroud.
Bemerkungen: Inter Mailand ohne Skriniar (verletzt). Milan ohne Bennacer (verletzt). Verwarnungen: 56. Thiaw. 79. Barella. 79. Tonali. 81. Krunic. 81. Tomori. 81. Martinez.