Schweiz zum WM-Auftakt mit 21 Spielern gegen Slowenien
Die Schweiz startet am Samstag in Riga gegen den krassen Aussenseiter Slowenien in die Eishockey-WM. Nationalcoach Patrick Fischer hat dafür erst 21 - von 25 möglichen - Spielern offiziell gemeldet.
Die WM in der lettischen Hauptstadt beginnt für die Schweizer abenteuerlich. Wie alle Tage, wenn sie nicht selber im Einsatz stehen, müssen sie in die gut drei Kilometer von der Haupt-Arena gelegene Trainingshalle Daugava ausweichen – inklusive Transfer in einem umfunktionierten Linienbus und in voller Hockey-Montur.
Vorerst ohne Berni, Künzle und Riat
Drei Spieler machten die etwas mühsame Reise nicht mit – aus für sie unerfreulichem Grund. Wie im Vorfeld angekündigt, verzichtet Trainer Patrick Fischer darauf, bereits zum WM-Start sein volles Kader zu nominieren. So werden neben dem dritten Goalie Joren van Pottelberghe am Samstag (11.20 Uhr Schweizer Zeit) gegen Slowenien auch die Feldspieler Tim Berni, Mike Künzle und Damien Riat fehlen. «Wir werden mit sieben Verteidigern und zwölf Stürmern spielen», verriet Fischer nach dem Freitagstraining, ehe er zu seinen schwitzenden und wartenden Spielern in den Bus eilte.
Bei vier Spielern aus der NHL besteht noch Hoffnung auf ein Nachrücken: Der Flügelstürmer Kevin Fiala von den Los Angeles Kings sowie seit ihrem Ausscheiden aus den Playoffs in der Nacht auf Freitag der Center und Captain Nico Hischier, Verteidiger Jonas Siegenthaler und der junge Goalie Akira Schmid warten auf die Freigabe durch ihre Organisation.
Fischer hofft auf einen raschen Entscheid der Verantwortlichen der New Jersey Devils:«Ich denke, sie werden spätestens am Samstag ihr Exit-Meeting mit den Spielern haben, so dass sie vielleicht schon am Montag hier sein könnten.» Kein Thema ist wegen seiner vertraglichen Situation Timo Meier. Die anderen vier würde Fischer mit Handkuss nehmen, weshalb van Pottelberghe, der Verteidiger Berni sowie die Stürmer Mike Künzle und Damien Riat um ihren Einsatz an der WM bangen müssen. Van Pottelberghe, Berni und Künzle wären WM-Debütanten.
Schwächster Gegner zum Auftakt
Fischer kann sich das Pokerspiel aus zwei Gründen leisten: Zum einen haben die vier Kandidaten aus der NHL signalisiert, dass sie unbedingt zur WM kommen wollen, zum andern startet die Schweiz am Samstag gegen Slowenien, am Sonntag gegen Norwegen und am Dienstag gegen Kasachstan gegen Teams, die auch mit reduziertem Kader zu bezwingen sein sollten.
Der Auftaktgegner Slowenien ist als Nummer 19 das auf dem Papier zweitschlechteste WM-Team, Norwegen ist die Nummer 12, Kasachstan die Nummer 16. Bei den Slowenen fehlt ihr einziger Star Anze Kopitar, Fialas Teamkollege bei den Los Angeles Kings.
Malgins Stolz und Freude
Am Donnerstag und Freitag erstmals mit dem Schweizer Team trainierten Nino Niederreiter von den Winnipeg Jets und Denis Malgin von den Colorado Avalanche. Malgin war im letzten Jahr die grosse Figur im Schweizer Team, das in der Vorrunde alle Spiele gewann. Nun will er aber ins finale Wochenende einziehen, wenn es um die Medaillen geht, auch wenn «wir Spiel für Spiel nehmen».
Die Teilnahme stand für ihn ausser Frage, auch wenn er in der Schlussphase der Meisterschaft noch verletzt war. «Ich will immer für die Schweiz spielen und machte alles, damit ich kommen kann.» Der zweite NHL-Stürmer Niederreiter wurde derweil zum Captain ernannt. «Er ist eine Art Glücksbringer», lobte Fischer den zweifachen WM-Silbermedaillen-Gewinner.