Basler Freude in der Florentiner Tristesse
Nach dem unerwarteten Coup in Florenz ist die Stimmung beim FC Basel prächtig - genauso wie die Ausgangslage vor dem Rückspiel in einer Woche.
Nach dem unerwarteten Coup in Florenz ist die Stimmung beim FC Basel prächtig - genauso wie die Ausgangslage vor dem Rückspiel in einer Woche.
Hätten die Verantwortlichen der UEFA nicht die grün-schwarze Wand mit den Sponsoren und dem Logo der Conference League hingestellt – es würde nichts darauf hindeuten, dass sich im Keller des Stadio Artemio Franchi die Mixed Zone befinden würde. Der Ort also, an dem sich die Spieler den Fragen der Medienschaffenden stellen. Zwei steile Rampen führen in den Untergrund, beidseits abgesperrt durch ein schweres Metallgitter. Zwei glänzend geputzte Motorräder der Carabinieri stehen bereit, die zwei daneben parkierten «Toscana Bus» des FC Basel zurück ins Hotel zu eskortieren.
Es ist ein kahles, tristes Bild, das sehr stark in Kontrast steht zur Gefühlslage, die an diesem Donnerstagabend kurz vor Mitternacht in der Delegation des FCB herrscht. Dieses 2:1 gegen die ACF Fiorentina, das die Basler in eine hervorragende Ausgangslage hievt fürs Rückspiel des Conference-League-Halbfinals am kommenden Donnerstag in Basel – es sorgt für lockere Stimmung. Wouter Burger macht seine Spielanalyse überraschenderweise auf Deutsch, und beim Weglaufen meint der Niederländer grinsend, dass er dies ja angekündigt habe im Falle eines FCB-Sieges.
Burger ist in einem zunehmend kampfbetonten Spiel ein wichtiger Stabilisator im Mittelfeld und vergibt in der zweiten Halbzeit bei einem Kopfball die erste Basler Chance auf dem Weg zur grossen Wende. «Wir haben diszipliniert gespielt und uns nicht aus der Ruhe bringen lassen», sagt er.
Langs Ankündigung
Nur Michael Lang spricht in all den Voten der Freude kurz von Ärger. Dieser ist für den Rechtsverteidiger aber verkraftbar. Denn eigentlich hatte er in der Nachspielzeit versucht gehabt, den Ball schon vor Zeki Amdounis Siegtreffer mit dem Kopf im Tor unterzubringen. «Aber dann spare ich mir meinen Treffer eben fürs Rückspiel auf.»
Es wird eine der bedeutendsten Partien in der Klubgeschichte des FCB, der als erster Schweizer Verein in den Final eines europäischen Wettbewerbs einziehen will. Der erste Schritt Richtung Final in Prag ist genommen, der zweite soll in einer Woche im ausverkauften St.-Jakob-Park folgen.