Die Neuauflage von 2003
Im zweiten Halbfinal der Champions League kommt es am Mittwoch - wie schon 2003 - zum Mailänder Derby. Damals setzte sich die AC Milan dank der Auswärtstorregel durch.
Im zweiten Halbfinal der Champions League kommt es am Mittwoch - wie schon 2003 - zum Mailänder Derby. Damals setzte sich die AC Milan dank der Auswärtstorregel durch.
Dass die AC Milan und Inter Mailand im Halbfinal der diesjährigen Champions League aufeinandertreffen, davon war vor der Kampagne nicht auszugehen. Alleine schon die Achtelfinalqualifikation von Inter in einer Gruppe mit Bayern und Barcelona darf als Überraschung gewertet werden. In der Folge reichten den Nerazzurri zwei gute Hinspiele, um die beiden portugiesischen Vertreter Porto und Benfica Lissabon aus dem Weg zu räumen.
Milan hatte in der Gruppenphase mit Chelsea, Salzburg und Zagreb zwar das einfachere Los. Dafür hatten es die Gegner in den K.o.-Runden in sich. Erst trafen die Rossoneri mit Tottenham auf einen unangenehmen Gegner, den sie mit dem minimalen Gesamtskore von 1:0 eliminierten. Im Viertelfinal folgte das italienische Duell mit Napoli, das die heimische Liga dominierte und als Favorit galt. Die Süditaliener waren denn auch in beiden Spielen drückend überlegen – am Ende aber setzte sich Milan durch.
Kuriosum, das heute nicht mehr möglich ist
So kommt es im Halbfinal zur Neuauflage von 2003. Damals spielten Grössen wie Paolo Maldini, Andrea Pirlo oder Filippo Inzaghi für die einen, Fabio Cannavaro, Javier Zanetti oder Hernan Crespo für die anderen. Im Hinspiel trennten sich die beiden Mannschaften – typisch italienisch – 0:0. Im Rückspiel stand es nach 90 Minuten 1:1. Was heute zu einer Verlängerung führen würde, hievte die AC Milan in den Final – der damals geltenden Auswärtstorregel sei Dank. Kurios war das vor allem deswegen, weil sich die Vereine ein Stadion teilen und beide Spiele im San Siro ausgetragen wurden.
Damals wie heute ist es schwierig, einen Favoriten auszumachen. Die beiden Direktbegegnungen in der Meisterschaft endeten jeweils mit einem Tor Vorsprung für die «Heimmannschaft», in der Tabelle trennen den Meister von 2021 (Inter) und jenen von 2022 vier Runden vor Schluss gerade einmal zwei Punkte.
Auch wenn in beiden Teams nicht mehr ganz so klangvolle Namen wie noch 2003 aufspielen, ist ein spannendes Duell auf Augenhöhe zu erwarten. Weil bei Milan der Ausfall des an Adduktorenproblemen laborierenden Leistungsträgers Rafael Leão droht, könnte Inter im Hinspiel leicht favorisiert sein.