Schweizer Siegesserie gegen Lettland gerissen
Nach dem 5:3-Sieg am Freitag verliert die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft das zweite Testspiel in Riga gegen WM-Co-Gastgeber Lettland. Das Team von Trainer Patrick Fischer unterliegt 1:5.
Nach dem 5:3-Sieg am Freitag verliert die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft das zweite Testspiel in Riga gegen WM-Co-Gastgeber Lettland. Das Team von Trainer Patrick Fischer unterliegt 1:5.
Am Vorabend drehten die Schweizer im Schlussabschnitt ein 1:3. Diesmal waren sie nach dem 1:2-Rückstand nach 40 Minuten zu keiner Reaktion fähig. Vielmehr dominierten die Letten das letzte Drittel und erhöhten dank Toren von Dans Locmelis (42.), Miks Tumanovs (52.) und Martins Dzierkals (57.), der mit einem Schuss ins leere Gehäuse erfolgreich war, auf 5:1. Dem 1:3 ging ein Fehler des 18-jährigen Lian Bichsel voraus.
Es war für die Gäste die erste Niederlage gegen die Balten seit dem 6. Mai 2015 und 14 Siegen in Folge. Und dies im 305. Länderspiel von Andres Ambühl, der damit zum nationalen Rekordhalter Mathias Seger aufschloss.
Die Schweizer fanden am Samstag kein Rezept gegen die diszipliniert und strukturiert spielenden Letten. Dabei begann die Partie für die Gäste optimal, gingen sie doch in der 4. Minute durch Enzo Corvi in Führung. Insgesamt aber fehlte zu vieles, um als Sieger vom aus zu gehen. Das letztendlich entscheidende 1:2, das in der 28. Minute Rodrigo Abols erzielte, kassierten die Schweizer im zweiten von vier Powerplays der Gastgeber, die selbst nur eine Strafe absassen.
«Die Letten haben es geschafft, unsere spielerischen Qualitäten mit ihrer Physis zu unterbinden. Bis auf eine kurze Phase am Ende des zweiten Drittels, als wir den Kampf annahmen, reagierten wir nicht», sagte Fischer mit klaren Worten. «Ich lasse die Ausrede Müdigkeit nicht gelten, ich erwarte mehr Stolz, dass unsere Aggressivleader dagegenhalten.» Torschütze Corvi sagte: «Wir verloren fast jeden Zweikampf, konnten unseren Speed nicht nutzen. Wir wollten den Puck hinter ihre Verteidiger bringen, waren jedoch nicht dazu imstande. Das hat alles schwieriger gemacht.»
Für Fischer steht nun der nächste Cut an. Es wird interessant zu sehen, wer von den Finalisten aufgeboten wird. Aus der NHL stösst nach Tim Berni mit Janis Moser ein weiterer Verteidiger sicher zum Team. Auch der mit den Winnipeg Jets ausgeschiedene Powerstürmer Nino Niederreiter dürfte die Schweizer früher oder später verstärken.
In den letzten drei Testspielen vor dem WM-Start am 13. Mai gegen Slowenien sind in der kommenden Woche in Göteborg Schweden (Donnerstag) sowie in Brünn Finnland (Samstag) und Tschechien (Sonntag) die Gegner.
Telegramm:
Lettland – Schweiz 5:1 (1:1, 1:0, 3:0)
Riga. – 6366 Zuschauer. – SR Ansons/Griskevics, Sikovs/Zunde. – Tore: 4. Corvi (Kukan) 0:1. 15. Andersons (Daugavins, Abols) 1:1. 28. Abols (Kenins, Andersons/Ausschluss Berni) 2:1. 42. Locmelis (Indrasis) 3:1. 52. Tumanovs 4:1. 57. Dzierkals (Dzerins) 5:1 (ins leere Tor). – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Lettland, 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Lettland: Punnenovs; Cibulskis, Balinskis; Zile, Jaks; Freibergs, Mamcics; Tumanovs, Bergmanis; Andersons, Abols, Daugavins; Rihards Bukarts, Dzerins, Dzierkals; Roberts Bukarts, Locmelis, Indrasis; Kenins, Batna, Krastenbergs.
Schweiz: Genoni; Kukan, Marti; Loeffel, Egli; Fora, Bichsel; Berni, Geisser; Ambühl, Corvi, Thürkauf; Bertschy, Senteler, Herzog; Moy, Heim, Kneubühler; Meyer, Schmid, Simion.
Bemerkungen: Schweiz ohne Hughes (Ersatzgoalie), Riat (angeschlagen) Aeschlimann und Glauser (beide überzählig). – Schüsse: Lettland 28 (8-6-14); Schweiz 27 (10-6-11). – Powerplay-Ausbeute: Lettland 1/4; Schweiz 0/1.