Ein logischer Showdown
Dass es in der Serie zwischen Qualifikationssieger Genève-Servette und Biel aufgrund des 4:2-Heimsieges der Seeländer im sechsten Finalspiel zu einem Showdown kommt, erstaunt wenig.
Dass es in der Serie zwischen Qualifikationssieger Genève-Servette und Biel aufgrund des 4:2-Heimsieges der Seeländer im sechsten Finalspiel zu einem Showdown kommt, erstaunt wenig.
Seit der Playoff-Final in der National League nach dem Best-of-7-Modus ausgetragen wird, das ist seit 1998 der Fall, steht es zum achten Mal 3:3. Bislang setzte sich viermal das Auswärtsteam durch. Spielte allerdings der Qualifikationssieger die Belle, lautet die Bilanz 3:1 zu seinen Gunsten.
Klar ist, dass die Bieler am Donnerstag vor einer äusserst schwierigen Aufgabe stehen. Servette hat in dieser Saison 26 von 35 Heimspielen gewonnen, acht von neun in den Playoffs. Gegen die Seeländer gewannen die Genfer sieben der letzten acht Partien vor heimischem Publikum, die einzige Niederlage kassierten sie im dritten Finalspiel (1:2 n.V.). «Wir haben die Fans hinter uns, sind eine sehr erfahrene Mannschaft. Wir werden nun das machen, was es braucht, um zu gewinnen», blickt der Genfer Stürmer Vincent Praplan der Finalissima optimistisch entgegen.
Zur Partie sagte er: «Sie mussten gewinnen, von daher war es zu erwarten, dass sie viel Druck erzeugen. Nach dem 1:2 machten wir etwas auf, gaben wir ihnen zu viel Raum. Wir liessen uns auf ein ‘Ping-Pong-Spiel’ ein, das sie gerne haben. Wir konnten wenig Zeit in ihrem Drittel verbringen, das müssen wir ändern am Donnerstag.» Zudem hätten sie mit den drei Strafen im Mittelabschnitt viel Energie verschwendet.
Der Bieler Verteidiger Yannick Rathgeb fand, dass sein Team den Sieg mehr wollte. Obwohl die Gastgeber nach 20 Minuten 0:1 zurücklagen, «waren wir ziemlich zufrieden mit dem ersten Drittel. Wir wussten, dass wir einfach so weiterpowern müssen.» Jedenfalls zeigten die Seeländer eine eindrückliche Reaktion auf das 1:7 drei Tage zuvor. «Wir sind seit zwei Jahren mehr oder weniger die gleiche Mannschaft, wissen, dass es solche Abende gibt. Aber klar, grundsätzlich darf so etwas nicht passieren.»
Entscheidend ist für Rathgeb nun, so gut wie möglich abzuschalten, erfordert doch eine solch enge Serie auch mental viel Kraft. «Blöde gesagt, hilft es mir, wenn es mir egal ist, ob wir ein Tor machen oder eines erhalten», so sein Erfolgsrezept, um immer auf dem gleichen Niveau spielen zu können. Das wird nötig sein, denn angesichts der Ausgeglichenheit der beiden Mannschaften kann jeder Fehler entscheidend sind, werden Details den Unterschied ausmachen.
Die Bieler absolvierten bislang dreimal ein entscheidendes siebentes Spiel, dreimal verliessen sie das Eis als Verlierer. Bei Servette lautet die Bilanz in einem Showdown 2:3. Werden die Genfer in ihrem vierten Playoff-Final zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Schweizer Meister oder beenden die Bieler bei ihrer Final-Premiere eine 40 Jahren dauernde Durststrecke, die Antwort darauf gibt es am Donnerstagabend in der 1958 eröffneten Les-Vernets-Eishalle.