Die YB-Wurst muss bis Sonntag warten
YB verpasst durch ein 1:4 bei GC die frühzeitige Meisterfeier deutlich. Der Frust ist gross - die Vorfreude auf die nächste Chance am Sonntag aber auch. Dann soll es auch mit der YB-Wurst klappen.
YB verpasst durch ein 1:4 bei GC die frühzeitige Meisterfeier deutlich. Der Frust ist gross - die Vorfreude auf die nächste Chance am Sonntag aber auch. Dann soll es auch mit der YB-Wurst klappen.
Ein junger Mann mit gelb-schwarzem Schal schaut sich im Letzigrund-Stadion das Essens-Angebot an und meint dann – wohl nicht ernst gemeint: «Häts kei YB-Wurst?» Nein, wenn man auswärts den Meistertitel feiert, gibts eben keine YB-Wurst. Trotz der unbernerischen Gastronomie haben 4000 bis 5000 Fans aus der Hauptstadt die Reise nach Zürich gemacht, in der Hoffnung, den 16. Meistertitel – den fünften in den letzten sechs Saisons – zu feiern.
Schlechteste Saisonleistung
Daraus wird nichts. YB-Trainer Raphael Wicky spricht von der «schlechtesten Saisonleistung». Auch Captain Fabian Lustenberger, der selber mit einem Eigentor und einem verschuldeten Penalty einen schwarzen Abend hatte, sucht keine Ausflüchte: «Das war ein gebrauchter Tag und eine verdiente Niederlage.» Da passt es durchaus, dass es an dem kalten, so ganz und gar nicht frühlingshaften Abend zu regnen begonnen hat.
Nun ist die Tabellensituation aber so, dass sich YB keinerlei Sorgen machen muss, den Meistertitel noch verpassen zu können. Zu gross ist sechs Runden vor Schluss der Vorsprung auf den ersten «Verfolger» Luzern (16 Punkte, wenn diese am Donnerstag gegen das Schlusslicht Winterthur gewinnen).
So geht der Blick gleich wieder nach vorne. Spielte im Hinterkopf vielleicht sogar der Gedanke mit, doch lieber am Sonntag vor 30’000 eigenen Fans im heimischen Wankdorf gegen Luzern zu feiern? So wie am 28. April 2018, als man den ersten Meistertitel nach 32 Jahren Durststrecke perfekt machte. Lustenberger widerspricht: «Wenn wir am Sonntag gewinnen, sehen wir das vielleicht auch so, aber im Moment ist diese Niederlage sehr schlimm, weil sie unnötig ist, und das nervt.»
Lieber im heimischen Wankdorf
Theoretisch ist es sogar möglich, dass YB am Donnerstag zum «Sofameister» wird. Dafür müssten aber Luzern, Servette und Lugano am Mittwoch und Donnerstag allesamt Punkte abgeben. «Daran habe ich noch keinen Gedanken verschwendet», versichert Lustenberger.
Viel wahrscheinlicher ist das Szenario mit der Meisterfeier am Sonntag. Da bleibt sowieso noch mehr Zeit für Party als nach einem Abendspiel, gemäss Wetterbericht scheint die Sonne und der Fan wird auf der Suche nach der YB-Wurst mit Bestimmtheit fündig. Ohne solche wäre ein Meistertitel schliesslich nur halb so viel wert.