GC gibt den Spielverderber
Der 16. Meistertitel der Young Boys wird vorerst aufgeschoben. Im ersten Spiel der 30. Runde der Super League gewinnt ein kaltblütiges GC 4:1 gegen den designierten Meister.
Der 16. Meistertitel der Young Boys wird vorerst aufgeschoben. Im ersten Spiel der 30. Runde der Super League gewinnt ein kaltblütiges GC 4:1 gegen den designierten Meister.
Der Glanz der grossen Tage ist bei GC längst verblasst. Immerhin reichte es wieder einmal für einen Nadelstich. Gnadenlos effizient fügten die Zürcher YB die mit Abstand höchste Niederlage in dieser Saison zu. Mit stehenden Bällen und schnellen Kontern zeigten sie dem sonst so stilsicheren Leader für einmal den Meister.
Shkelqim Demhasai nach einem Corner und Petar Pusic nach einem schnellen Konter über Bendeguz Bolla und Demhasaj in der ersten sowie Bolla, der ein Eigentor von YB-Captain Fabian Lustenberger provozierte, und erneut Pusic mit einem Foulpenalty nach der Pause schenkten dem bedauernswerten Anthony Raccioppi gleich viermal ein. Mehr als zwei Gegentreffer hatte YB in dieser Saison wettbewerbsübergreifend noch nie erhalten, vier waren es letztmals im Oktober 2021 in der Champions League gegen Villarreal.
Der Auftritt von Lustenberger, der auch den Foulpenalty zum 1:4 verschuldete, war bezeichnend für den fahrigen Auftritt der Berner, die im kalten Letzigrund vielleicht gar nicht mit letztem Einsatz den Meistertitel, der sowieso nur eine Frage der Zeit ist, sicherzustellen. Auch wenn mindestens zwei Drittel der 8704 Zuschauer in Gelb-Schwarz gekleidet waren, möchte man vielleicht lieber am Sonntag gegen das zweitplatzierte Luzern den 16. Meistertitel feiern.
Die Partie hätte allerdings auch anders laufen können. Bereits vor dem 1:1 durch einen Kopfball Christian Fassnachts war ein Eigentor der Hoppers wegen eines vorangegangenen, knappen Offsides nach VAR-Intervention aberkannt worden, kurz nach dem Ausgleich traf Joel Monteiro aus etwas klarerer Abseits-Position.
Grund zur Panik besteht bei YB selbstredend noch keine. Wenn viele Faktoren zusammenkommen, ist sogar der vorzeitige Titelgewinn immer noch möglich. Dafür dürften Servette (am Mittwoch gegen den FCZ) und Lugano (am Mittwoch gegen St. Gallen) beide höchstens einen Punkt holen und Luzern müsste am Donnerstag gegen das Schlusslicht Winterthur verlieren. Lieber wäre YB aber wohl, wenn die Entscheidung bis Sonntag aufgeschoben wird.
Telegramm und Tabelle
Grasshoppers – Young Boys 4:1 (2:1)
8704 Zuschauer. – SR Turkes. – Tore: 23. Demhasaj 1:0. 31. Fassnacht (Garcia) 1:1. 42. Pusic (Demhasaj) 2:1. 49. Lustenberger (Eigentor) 3:1. 78. Pusic (Penalty) 4:1.
GC: Moreira; Hara, Seko, Ribeiro (87. Loosli), Schmid; Kawabe, Herc, Pusic (80. Abrashi); Bolla, Morandi (87. de Carvalho); Demhasaj (66. Dadaschow).
YB: Racioppi; Blum, Lustenberger, Zesiger, Garcia; Lauper (46. Lauper); Fassnacht, Imeri (60. Elia), Ugrinic (60. Rrudhani); Monteiro (46. Nsame), Itten (65. Amenda).
Bemerkungen: GC ohne Shabani (gesperrt), Momoh, Schettine, Ndenge (alle verletzt) und Margreitter (krank), YB ohne Rieder (gesperrt, Camara, Rüegg und von Ballmoos (alle verletzt). 26. Eigentor von Ribeiro wegen Offside aberkannt. 37. Tor von Monteiro wegen Offside nicht anerkannt. Verwarnungen: 34. Lauper, 83. Herc.
Rangliste: 1. Young Boys 30/61 (70:25). 2. Luzern 29/42 (47:39). 3. Servette 29/41 (35:42). 4. Lugano 29/40 (42:39). 5. Grasshoppers 30/40 (47:49). 6. St. Gallen 29/36 (51:43). 7. Basel 29/36 (37:35). 8. Zürich 29/33 (30:44). 9. Sion 29/30 (37:55). 10. Winterthur 29/29 (27:52).