Basel träumt vom nächsten europäischen Halbfinal
Der FC Basel spielt am Donnerstag in Nizza um den Einzug in den Halbfinal der zum zweiten Mal durchgeführten Conference League. Mit der Ausgangslage ist der Klub bestens vertraut.
Der FC Basel spielt am Donnerstag in Nizza um den Einzug in den Halbfinal der zum zweiten Mal durchgeführten Conference League. Mit der Ausgangslage ist der Klub bestens vertraut.
Zum dritten Mal in Folge spielten die Basler am vergangenen Donnerstag 2:2 unentschieden. Sie nehmen also wie bereits im Achtelfinal gegen Slovan Bratislava kein Polster mit ans Auswärtsspiel. In der Slowakei retteten sie sich dank einem späten Treffer in die Verlängerung und entschieden schliesslich das Penaltyschiessen für sich. Die Frage ist nun: Ist das Glück aufgebraucht?
Denn davon wird der FCB im gut 35’000 Plätze fassenden Stade de Nice definitiv auch benötigen. Zu unkonstant hat sich das Team in dieser Saison präsentiert, als dass man davon ausgehen könnte, den französischen Gegner allein mit der vorhandenen Qualität zu besiegen. Oft waren die Leistungsschwankungen sogar innerhalb einer Partie zu beobachten gewesen. So war man in Bratislava erst deutlich unterlegen, ehe im Verlauf der zweiten Halbzeit der Schalter umgekippt wurde.
Nice in der Liga wieder zurückgefallen
Was dem FCB Mut machen dürfte: Auch Nice glänzte in dieser Saison nicht mit Beständigkeit – im Gegenteil. Nach neun Runden in der Liga hatte das Team erst acht Punkte auf dem Konto. Als später das Erstrunden-Aus im Cup gegen einen Zweitligisten hinzukam, ersetzte der Klub Trainer Lucien Favre durch Didier Digard, der davor die Reservemannschaft gecoacht hatte.
In der Meisterschaft erlebte Nice zwischenzeitlich einen Aufschwung. In den 20 Liga-Spielen nach dem Fehlstart sollte nur noch eine Pleite hinzukommen – Nice stiess bis auf den 5. Platz vor. Inzwischen ist das Team jedoch erneut ins Taumeln geraten und ins Tabellenmittelfeld abgerutscht. Der letzte Meisterschaftserfolg datiert vom 26. Februar.
Auch in der Conference League vermochte Nice selten wirklich zu überzeugen. Mit nur neun Punkten war das Team aus Südfrankreich der schwächste aller Gruppensieger, die direkt in die Achtelfinals zogen. In diesen setzte man sich dank zwei Siegen gegen ein bescheidenes Sheriff Tiraspol durch (1:0 und 3:1).
Wiedersehen mit Cabral?
Entsprechend hoffnungsvoll können die Basler das Gastspiel in Angriff nehmen. Während Fabian Frei und Arnau Comas noch immer verletzt fehlen, fällt Sergio Lopez – ein Aktivposten im Sonntagspiel gegen YB – gesperrt aus. Die Reise mitgemacht hat Verteidiger Ricardo Calafiori, der zuletzt mit Muskelproblemen zu kämpfen hatte.
Den Ärger über die Behörden, die den Basler Anhängern den Nizza-Besuch verbieten, versucht das Team in positive Energie umzuwandeln. Trainer Heiko Vogel meinte, man werde für die abwesenden Fans noch ein bisschen mehr geben.
Dem FCB bietet sich die Chance, die Bilanz einer ansonsten enttäuschenden Saison (zum vierten Mal in Folge wird er ohne nationalen Titel bleiben) mit dem Einzug in einen europäischen Halbfinal – und dem daraus folgenden finanziellen Bonus – aufzubessern. In diesem winkt zudem ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Publikumsliebling Arthur Cabral, der mit Fiorentina nach dem 4:1-Auswärtssieg gegen Lech Poznan dem Rückspiel gelassen entgegenblicken kann.
Den Vorstoss unter die letzten vier ist Basel international zuletzt vor zehn Jahren gelungen. Damals setzte sich das Team im Viertelfinal der Europa League gegen Tottenham durch. Am Schluss entschied das Penaltyschiessen – nachdem sich die Teams zweimal 2:2 getrennt hatten.