Lernen, die knappen Spiele zu gewinnen
Der Start in die WM-Vorbereitung misslingt der Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft mit zwei Niederlagen gegen die Slowakei. Coach Patrick Fischer sieht dennoch Positives.
Der Start in die WM-Vorbereitung misslingt der Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft mit zwei Niederlagen gegen die Slowakei. Coach Patrick Fischer sieht dennoch Positives.
Grundsätzlich ging es am Freitag in Visp und am Samstag in Pruntrut um nichts. Ganz zu Beginn der Vorbereitung der WM im Mai in Riga und Tampere können weder Topform noch Automatismen stimmen. Dennoch sind die beiden Niederlagen (0:2 und 2:3 nach Verlängerung) gegen die Slowakei ärgerlich – gerade, weil sie alles andere als zwingend waren.
«Das ist frustrierend», machte Romain Loeffel, der routinierte SCB-Verteidiger und Assistenzcaptain, aus seinem Ärger kein Geheimnis. «Als Wettkämpfer will man immer gewinnen.» Im ersten Spiel trat man zwei Drittel lang dominant auf, liess aber eine Fülle von Torchancen ungenutzt. Im zweiten führte man zweimal, verlor aber in der Verlängerung. Calvin Thürkauf kassierte kurz vor Schluss für einen unerlaubten Check gegen den Kopf eine Fünfminuten-Strafe, während der die Slowakei den Siegtreffer schoss.
Hart gearbeitet
Patrick Fischer wollte nicht zu hart mit dem physisch starken Stürmer des HC Lugano ins Gericht gehen. «Wir erwarten von ihm, dass er hart und wuchtig spielt», erklärte der Cheftrainer. «Das ist immer ein schmaler Grat. Er hat sich stark verbessert, jetzt hat es ihn wieder einmal erwischt.»
Auch Fischer will grundsätzlich immer gewinnen, in der jetzigen Phase war das Resultat allerdings zweitrangig. «Kompliment an die Mannschaft», betonte er. «Sie hat im Training sehr hart gearbeitet». Sogar am Samstagmorgen liess Fischer noch einmal intensiv trainieren, um die Spieler «mental robuster zu machen». Eine dumme Angewohnheit konnten die Schweizer noch nicht ablegen: Wie zuletzt auch an mehreren Weltmeisterschaften verliert sie viele Spiele knapp und in der Schlussphase.
Das ist natürlich auch Patrick Fischer nicht entgangen. «Wir müssen es lernen, die knappen Spiele auf unsere Seite zu kippen», stellt er fest. Den nächsten Anlauf nehmen die Schweizer am Freitag (in Visp) und Samstag (in Lausanne) gegen Frankreich, einen wohl weniger starken Gegner als die Slowakei.
Zwei Neue
Das Camp verlassen muss bis dann noch keiner, zwei Spieler werden neu zum Team stossen. Noch offen ist die Situation mit den Schweizer Akteuren aus Nordamerika. Viele werden in den kommenden Wochen in den NHL-Playoffs im Einsatz stehen, bei den im Prinzip verfügbaren fehlten zuletzt einige – wie Nashville-Star Roman Josi oder Philipp Kuraschew von den Chicago Blackhawks – ihren Teams wegen Verletzungen.