Die Basler gehen mit breiter Brust ins Rückspiel in Nizza
Basel erringt gegen Nice ein 2:2, das ihn mit Blick auf das Rückspiel in einer Woche in Südfrankreich bestärkt. «Nice bleibt der Favorit, aber alles ist offen», sagt Interimscoach Heiko Vogel.
Basel erringt gegen Nice ein 2:2, das ihn mit Blick auf das Rückspiel in einer Woche in Südfrankreich bestärkt. «Nice bleibt der Favorit, aber alles ist offen», sagt Interimscoach Heiko Vogel.
Er sei sehr zufrieden, befand Vogel im Nachgang an die starke Leistung seiner Mannschaft im St.-Jakob-Park, die auch in einem Sieg hätte münden können. «Zeki Amdouni verdient ein Lob – für seine zwei Tore und dafür, dass er die Mannschaft auch in der Rückwärtsbewegung unterstützt. Aber heute war das vor allem eine gute Mannschaftsleistung.»
Michael Lang, der am Dienstag seinen auslaufenden Vertrag um zwei Jahre verlängert hat und gegen Nice die Flanke zum 2:2 schlug, sprach von einem «gelungenen Abend mit nicht ganz zufriedenstellendem Resultat».
Individuelle Souplesse vs. starkes Kollektiv
Auch der Verteidiger strich das Kollektiv heraus: «Das war wirklich ein super Match. Wir verteidigten sehr solidarisch und hätten den Sieg verdient aufgrund der Chancen, die wir herausgespielt haben. Nice ist individuell stark, aber wir spielten solidarischer und traten frech und mutig auf. Wieder einmal haben wir bewiesen, dass es in dieser Mannschaft stimmt.»
Der Plan sei gewesen, Nizza hinten keine Räume zu geben, erklärte Vogel. Was gut aufgegangen sei: «Das 1:1 hätte man verhindern können. Das 2:2, dieser wunderschöne Fallrückzieher? Um dieses Tor zu sehen, hätte ich auch Geld behahlt. Das war à la bonne heur, Weltklasse. Das muss man neidlos anerkennen. Hier hat sich die individuelle Klasse gezeigt, die in den Reihen von Nice steckt.»
Nice bleibe der Favorit, betonte Vogel. Aber: «Es ist alles offen. Wir haben gezeigt, dass wir ihnen wehtun können. Und ich finde nicht, dass wir unser Limit schon ausgereizt haben.»
Basels Kontrast
Schreibt der FC Basel am nächsten Donnerstag mit dem zweiten Vorstoss in einen Europacup-Halbfinal seine nächste europäische Erfolgsgeschichte? Der Glaube bei Spielern und Trainer ist da, zumal sich Nice in jüngster Zeit gegen tiefer stehende Mannschaften wiederholt schwergetan hat. Gegen die Liga-Underdogs Auxerre und Lorient kamen die Südfranzosen zuletzt zuhause nicht über Unentschieden hinaus, wie auch auswärts bei Angers und Nantes.
Doch die Basler sollten das nationale Geschehen nicht aus den Augen verlieren. Dort stehen die überwiegend bescheidenen Auftritte im Kontrast zu den Glanzmomenten im europäischen Schaufenster. In der Super League liegt die Mannschaft neun Runden vor Schluss im 6. Rang und kämpft um einen Platz im europäischen Geschäft. Am Sonntag kommt es im Joggeli zur Neuauflage des klar verlorenen Cup-Halbfinals (2:4) gegen die Young Boys.
«Wir versuchen, die zwei Tage bis dahin optimal zur Regeneration zu nutzen», sagte Vogel. Die Stimme klang, als hätte jemand die Euphorie mit einem Schalter ausgeklickt.