Sieben Schweizer – darunter ein Bündner – träumen vom Stanley-Cup-Triumph
In der Nacht auf Dienstag starten die NHL-Playoffs. Vier der 16 qualifizierten Teams treten mit Schweizern an.
In der Nacht auf Dienstag starten die NHL-Playoffs. Vier der 16 qualifizierten Teams treten mit Schweizern an.
Nino Niederreiter trifft in der ersten Runde der NHL-Play-offs mit den Winnipeg Jets auf die Vegas Golden Knights. Die Mannschaft aus dem US-Bundesstaat Nevada war in der Qualifikation das beste Team der Western Conference. Dementsprechend wäre ein Weiterkommen der Jets eine Überraschung. Dennoch dürfen die Kanadier nicht unter Wert geschlagen werden. Erst eine Baisse gegen Ende der Saison hätte die Flieger noch beinahe um die Play-off-Qualifikation gebracht, die sie sich nun in der zweitletzten Runde sicherten. Zuvor gehörte Winnipeg zu den stärksten Teams der Liga.
Seit Ende Februar ist Niederreiter Teil der Winnipeg Jets. Damals wurde er von den Nashville Predators nach Manitoba getraded. Seit er in Kanada spielt, hat er in 22 Spielen 13 Punkte (vier Tore) erzielt. Niederreiter kommt dabei meist in der dritten Linie neben Adam Lowry und Mason Appleton zum Einsatz. In den Play-offs strebt der Churer seinen ersten Stanley-Cup-Triumph an. Er wäre nach David Aebischer, Martin Gerber und Mark Streit der vierte «Eisgenosse», dem diese Ehre zuteil würde.
Devils erstmals seit 2018 – und mit mindestens drei Schweizern
Die New Jersey Devils, die erstmals seit 20 Jahren den Stanley Cup gewinnen wollen, zählen mindestens auf drei Schweizer. Nico Hischier führt das Team als Captain an, dazu kommen Jonas Siegenthaler und Timo Meier. Torhüter Akira Schmid kann sich Hoffnungen auf die Position als Nummer 2 hinter dem Tschechen Vitek Vanecek machen. Der 22-jährige Emmentaler überzeugte in seinen 18 Einsätzen bei den Devils mit einer Abwehrquote von 92,2 Prozent und hinterliess den deutlich besseren Eindruck als Mackenzie Blackwood (89,3 Prozent).
New Jersey steht erstmals seit 2018 in den Play-offs, nur die Boston Bruins und die Carolina Hurricanes waren in der Qualifikation besser als die Devils. Mit den New York Rangers trifft das Team aus Newark in der ersten Runde auf den letztjährigen Halbfinalisten, der mit der Verpflichtung von Starstürmer Patrick Kane Ende Februar seine Ambitionen unterstrichen hat. In den vier Direktduellen in dieser Saison, zwei gingen in die Verlängerung, setzten sich dreimal die leicht favorisierten Devils durch.
Malgin macht viel aus wenig
Die Colorado Avalanche mit Denis Malgin nehmen die Play-offs als Titelverteidiger in Angriff. Die Mannschaft aus Denver beendete die Central Division dank 16 Siegen in den letzten 19 Partien auf dem 1. Platz. Colorado spielte die ganze Qualifikation ohne den am Knie verletzten Captain Gabriel Landeskog, der auch in der entscheidenden Meisterschaftsphase nicht zur Verfügung steht. Kann dieser gewichtige Ausfall auch in den Play-offs kompensiert werden?
Obwohl Malgin, der im letzten Spiel verletzt fehlte, im Schnitt bloss während 10:32 Minuten zum Einsatz kam, gelangen ihm in den 42 Partien für die Avalanche beachtliche elf Tore und sechs Assists. Gegner im Achtelfinal sind die Seattle Kraken, die sich in ihrer zweiten Saison erstmals für die Playoffs qualifizierten.
Gelingt Kings die Revanche?
Vor einer sehr schwierigen Aufgabe steht Kevin Fiala mit den Los Angeles Kings. Die Kalifornier treffen auf die Edmonton Oilers, die zuletzt heiss gelaufen sind und 14 der letzten 15 Spiele gewannen. Die Kanadier stellen mit Connor McDavid (64 Tore, 89 Assists) und Leon Draisaitl (52, 76) die beiden besten Skorer der Regular Season. Auch Ryan Nugent-Hopkins (104) knackte die 100-Punkte-Marke. McDavid ist erst der sechste Spieler, der in einer NHL-Qualifikation mindestens 150 Punkte erzielt hat.
Weiter als bis in die Halbfinals kamen die Oilers allerdings nie, seit McDavid dort tätig ist (seit 2015). Diesen Makel will der derzeit beste Eishockey-Spieler der Welt nun beseitigen. Letztmals sicherte sich 1993 mit den Montreal Canadiens ein kanadisches Team den Stanley Cup. Edmonton und Los Angeles traten schon vor einem Jahr in der ersten Playoff-Runde gegeneinander an, damals siegten die Oilers 4:3.
Ob den Kings die Revanche gelingt, dürfte auch davon abhängen, ob Fiala wieder spielen kann. Der Ostschweizer verpasste die letzten sechs Partien wegen einer Unterkörperverletzung. Obschon Fiala insgesamt 13 Begegnungen nicht mittun konnte, ist er mit 23 Toren und 49 Assists teamintern der zweitbeste Skorer in dieser Saison hinter Anze Kopitar (28/46).