Schweizerinnen testen in Luzern gegen China
Das Schweizer Nationalteam der Frauen bestreitet am Donnerstag gegen China eines von zwei weiteren Testspielen auf dem Weg an die WM. Nach der erfolgreichen EM-Kandidatur ist die Stimmung prächtig.
Das Schweizer Nationalteam der Frauen bestreitet am Donnerstag gegen China eines von zwei weiteren Testspielen auf dem Weg an die WM. Nach der erfolgreichen EM-Kandidatur ist die Stimmung prächtig.
Es hat sicher schon unangenehmere Momente gegeben, in denen Inka Grings vor die Medien treten musste. An diesem Mittwochnachmittag sitzt die Nationaltrainerin der Schweizer Frauen im Pressezentrum der Luzerner Arena und hat immer mal wieder ein Lächeln im Gesicht. Natürlich auch darum, weil am Donnerstag gegen China (18.30 Uhr) und am Dienstag gegen Island (19.00) die nächsten Testpartien anstehen zur Vorbereitung auf die WM im Sommer in Neuseeland und Australien.
«Wahnsinnig stolz»
Vor allem aber aufgrund eines Entscheids, der am Dienstagabend im Umfeld des Schweizerischen Fussballverbands (SFV) für grosse Emotionen und Freudentänze gesorgt hat: Dass die nächste Europameisterschaft 2025 in der Schweiz stattfinden wird. «Wir freuen uns riesig und sind wahnsinnig stolz», sagt Grings. «Die Schweiz hat sich das erarbeitet und dieses Turnier verdient, weil hier seit Jahren sehr gut gearbeitet wird.»
Vor dem Fussballfest im eigenen Land steht für die SFV-Delegation indes mit der zweiten WM-Teilnahme nach 2015 ein noch grösserer Event im Kalender, weshalb die 44-jährige Deutsche bestrebt ist, den Fokus trotz aller Vorfreude darauf zu richten. Nach den beiden Testländerspielen gegen Polen in Marbella im Februar (0:0 und 1:1) testen die Schweizerinnen in den Partien 3 und 4 der Ära Grings zuerst gegen China, ehe der Vergleich mit Island im Zürcher Letzigrund folgt.
Auch wenn die Gegnerinnen bestimmt wurden, bevor Grings ihr Amt als Nationaltrainerin angetreten hat, sieht sie bei den Chinesinnen, der aktuellen Weltnummer 13, gewisse Parallelen zu den Philippinen (49), welche am 21. Juli der erste WM-Gruppengegner der Schweiz (20) sein werden. Das Spiel gegen die Isländerinnen (14) fünf Tage später soll dann einen Vorgeschmack darauf liefern, was die SFV-Auswahl am 25. Juli gegen Norwegen erwarten könnte.
Hilfreiche Stresssituationen
Die Weltmeisterschaft ist also durchaus präsent, auch wenn die eigentliche Turniervorbereitung dann erst Mitte Juni beginnen wird. Dennoch hütet sich Grings davor, den anstehenden Partien zu grosse Bedeutung aufzuladen. «Man kann gar keinen Gegner simulieren», sagt sie und kündigt an, das eine oder andere experimentieren zu wollen und einzelne Spielerinnen auf Positionen zu testen, auf denen sie sonst nicht regelmässig zum Einsatz kommen.
Geduldig, aber mutig möchte Grings ihr Team auftreten sehen und den Fokus auf die Umschaltmomente und die Rückeroberungen des Balles legen. Dass China stärker einzustufen ist als die Philippinen soll dabei helfen, festzustellen, wie die Spielerinnen in Stresssituationen reagieren, gegen einen Gegner, den Grings als «sehr diszipliniert und ballsicher» einschätzt.
Eine spezielle Motivationsrede wird die Nationaltrainerin in den Katakomben diesmal nicht schwingen müssen. «Jetzt sind eh alle schon beflügelt», sagt sie und lacht. Als designierter EM-Gastgeber schnüren sich die Fussballschuhe leichter.