Die Schwalbe, die noch keinen Frühling bringt
Die ZSC Lions verlieren den dritten Halbfinal gegen den EHC Biel mit 3:5 und geraten in der Serie 0:3 in Rückstand. Ab Mittwoch droht dem Zürcher SC das Saisonende.
Die ZSC Lions verlieren den dritten Halbfinal gegen den EHC Biel mit 3:5 und geraten in der Serie 0:3 in Rückstand. Ab Mittwoch droht dem Zürcher SC das Saisonende.
Das wenige Positive aus Zürcher Optik gleich vorweg: Die ZSC Lions können noch Goals schiessen. Chris Baltisberger brach den Bann nach über 162 torlosen Minuten. Acht Minuten später traf auch Verteidiger Mikko Lehtonen aus der Distanz. Aber so, wie eine Schwalbe nicht immer den Frühling bringt, lösten diese Zürcher Tore die Probleme der Lions (noch) nicht.
Baltisbergers Goal bedeutete nach 30 Minuten den Anschlusstreffer zum 1:2 und brachte für sechs Minuten Hoffnung zurück. Dann stellten Jesper Olofsson und Ramon Tanner innerhalb von 44 Sekunden auf 4:1. Und Lehtonens 2:4 beantwortete Biel anderthalb Minuten später mit dem 5:2 durch Etienne Froidevaux.
Biels Show
Der EHC Biel-Bienne lieferte im zweiten Abschnitt eine spektakuläre Show ab. Die Seeländer erzielten in 20 Minuten aus nur zwölf Schüssen gleich viele Tore wie in den ersten 140 Minuten der Serie (5). Die ersten zwei Treffer der ZSC Lions fielen so überhaupt nicht ins Gewicht.
Für Biel erzielten Luca Hischier, Ramon Tanner und Etienne Froidevaux die ersten Playoff-Tore. Biel traf in drei Powerplays zweimal. Alle Goals wurden heraus kombiniert. Im Theorieheft könnten diese Pass-Stafetten nicht besser skizziert werden.
Bei Biel leitete Antti Törmänen wieder das Coaching. Der wieder an Krebs erkrankte Finne hatte seine (wenigen) Inputs während Spiel 2 per Direkt-Message aus Biel nach Zürich auf die Bank übermittelt. Vor dem Bieler Tor stand zudem wieder Harri Säteri (24 Paraden), der sich insbesondere im torlosen ersten Abschnitt gegen Robin Leone (8.) und Dean Kukan (19.) mit Glanzparaden auszeichnete.
Nur noch wenige Optionen
Den ZSC Lions bleiben in dieser Serie nicht mehr viele Optionen. Sie müssen vier Spiele in Serie gewinnen – gegen einen Gegner, der zumindest die letzten zwei Partien klar überlegen gestaltete. Zürichs Coach Marc Crawford wechselte am Montag nach dem 1:4 Goalie Simon Hrubec (16 Paraden) aus, um ihn bloss 44 Sekunden später (und unmittelbar nach dem 2:4 von Lehtonen) wieder zu bringen. Hrubec liess vor und nach seiner Auswechslung drei Schüsse hintereinander passieren. Auch die erstmaligen Einwechslungen von Garrett Roe und Jarno Kärki bewegten nichts. Roe setzte immerhin mit dem 3:5 nach 54 Minuten noch den Schlusspunkt.
Telegramm:
Biel – ZSC Lions 5:3 (0:0, 5:2, 0:1)
6562 Zuschauer (ausverkauft). – SR Tscherrig/Hebeisen, Wolf/Urfer. – Tore: 21. (20:25) Hischier (Kessler, Sallinen/Powerplaytor) 1:0. 27. Rajala (Sallinen, Schneeberger) 2:0. 31. Chris Baltisberger (Lammikko, Texier) 2:1. 37. (36:30) Olofsson (Hofer, Haas/Powerplaytor) 3:1. 38. (37:14) Tanner (Stampfli, Froideveaux) 4:1. 38. (37:58) Lehtonen (Bodenmann, Geering) 4:2. 40. (39:38) Froidevaux (Jakowenko) 5:2. 55. Roe (Geering, Phil Baltisberger) 5:3. – Strafen: keine gegen Biel, 3mal 2 Minuten gegen ZSC Lions. – PostFinance-Topskorer: Rajala; Kukan.
Biel: Säteri; Rathgeb, Lööv; Jakowenko, Grossmann; Schneeberger, Forster; Delémont; Hofer, Haas, Olofsson; Kessler, Sallinen, Rajala; Hischier, Cunti, Künzle; Stampfli, Froidevaux, Schläpfer; Tanner.
ZSC Lions: Hrubec (38.-38., 56.-56. Waeber); Weber, Marti; Geering, Lehtonen; Kukan, Phil Baltisberger; Trutmann; Chris Baltisberger, Lammikko, Texier; Bodenmann, Roe, Andrighetto; Riedi, Schäppi, Baechler; Leone, Sigrist, Kärki; Sopa.
Bemerkungen: Biel ohne Brunner (verletzt) und Sheahan (überzähliger Ausländer), ZSC Lions ohne Azevedo, Wallmark (beide überzählige Ausländer), Bachofner und Hollenstein (beide verletzt). ZSC Lions ab 57:04 ohne Torhüter.