Pogacar gewinnt die Flandern-Rundfahrt – Küng erneut in Top 10
Tadej Pogacar gewinnt die 107. Flandern-Rundfahrt solo vor Vorjahressieger Mathieu van der Poel. Stefan Küng fährt ein taktisch geschicktes Rennen und klassiert sich als Sechster.
Tadej Pogacar gewinnt die 107. Flandern-Rundfahrt solo vor Vorjahressieger Mathieu van der Poel. Stefan Küng fährt ein taktisch geschicktes Rennen und klassiert sich als Sechster.
Tadej Pogacar schloss in Flandern eine weitere Lücke in seinem Palmarès. Der Slowene triumphierte nach Lüttich-Bastogne-Lüttich (2021) und der Lombardei-Rundfahrt (2021 und 2022) bei seinem dritten Radsport-Monument.
Pogacars Vorsprung nach den 273,4 km von Brügge nach Oudenaarde, die sechs Kopfsteinpflaster-Abschnitte und 19 klassifizierte Anstiege beinhalteten, auf den Vorjahressieger Mathieu van der Poel betrug 16 Sekunden.
Angriff am Alten Kwaremont
Der 24-Jährige vom Team UAE Emirates lancierte den entscheidenden Angriff rund 17 km vor dem Ziel bei der dritten und letzten Passage des Alten Kwaremont. Im Gegensatz zum Vorjahr, als er ebenfalls in dieser gut 2 km langen Steigung angegriffen hatte, kam Pogacar dieses Mal weg.
Auf den verbleibenden 15 km bis nach Oudenaarde lieferte er sich mit van der Poel ein Verfolgungsrennen. Doch der Niederländer, der in einem Sprint stärker einzuschätzen ist, kam Pogacar nicht mehr näher.
Der Slowene stieg mit seinem ersten Triumph in Flandern in einen elitären Zirkel auf. Pogacar ist nach dem Franzosen Louison Bobet und dem Belgier Eddy Merckx erst der dritte Fahrer, der neben der Tour de France auch die «Ronde» für sich entscheiden kann.
Küng wieder mit Spitzenresultat
Platz 3 sicherte sich als Sprintsieger einer ersten Verfolgergruppe Mads Pedersen (1:12 Minuten zurück). Zeitgleich mit dem ehemaligen Strassenweltmeister aus Dänemark wurde Stefan Küng Sechster. Im Vorjahr war der Thurgauer an der Flandern-Rundfahrt gar Fünfter geworden.
Küng fuhr ein aufmerksames und intelligentes Rennen. Der 29-Jährige antizipierte, dass er einer Attacke der Topfavoriten nicht würde folgen können, und setzte sich deshalb bereits rund 100 km vor dem Ziel mit rund einem Dutzend weiterer Fahrer aus dem Feld ab. Zeitweise betrug der Vorsprung von Küng und Co. auf Pogacar und van der Poel mehr als drei Minuten.
Neben Küng zeigte sich mit Filippo Colombo ein zweiter Schweizer beim populärsten Eintagesrennen Belgiens sehr aktiv. Der 25-jährige Tessiner gehörte eine Achter-Spitzengruppe an, die sich nach 100 der 273 zu absolvierenden Kilometern gebildet hatte. Der Maximalvorsprung auf das Feld betrug gut sechs Minuten. Colombo, der für das Schweizer Team Q36.5 fährt, hielt sich bis gut 55 km vor dem Ziel an der Spitze des Rennens.