Servette macht im Schlussabschnitt aus 0:1 ein 3:1
Der Genève-Servette Hockey Club, der Qualifikationssieger, gewinnt den ersten Halbfinal gegen Titelhalter EV Zug nach einem Rückstand bis zur 42. Minute mit 3:1.
Der Genève-Servette Hockey Club, der Qualifikationssieger, gewinnt den ersten Halbfinal gegen Titelhalter EV Zug nach einem Rückstand bis zur 42. Minute mit 3:1.
Die Genfer verdienten sich am Ende den Sieg dank einer Leistungssteigerung nach der zweiten Pause. Den Servettiens gelang es im dritten Abschnitt, das Glück auf ihre Seite zu zwingen. In den ersten sieben Minuten des dritten Drittels liessen sie keinen Zuger Torschuss zu. In dieser Sturm- und Drangphase gelangen den Genfern die wegweisenden Tore vom 0:1 zum 2:1. Den Schlusspunkt setzte Verteidiger Roger Karrer mit einem Schuss ins leere Tor zum 3:1.
Die Wende
Vincent Praplan, brillant freigespielt von Marc-Antoine Pouliot und Tanner Richard, erzielte bloss 61 Sekunden nach der zweiten Pause aus kurzer Distanz den 1:1-Ausgleich. 242 Sekunden später tankte sich Teemu Hartikainen hinter den Zuger Gehäuse durch, bediente Linus Omark, der aus etwas grösserer Distanz als zuvor Praplan ebenfalls direkt zum 2:1 abschloss.
Linus Omark! Der Schwede geniesst in der Schweiz noch nicht den Ruf, in den Playoffs zu grosser Form aufzulaufen. Omark wurde zwar 2017 mit Schweden Weltmeister und skorte vor einem Jahr in den schwedischen Playoffs mit Lulea (Silbermedaille) nach Lust und Laune, in der Schweiz sank seine offensive Produktion in den Playoffs (0,71 Punkte pro Spiel) gegenüber der Regular Season (1,25 Punkte pro Spiel) beträchtlich. Im ersten Halbfinal schien sich der Ruf zu bestätigen. Mit einem blinden Kunst-(Fehl)Pass ermöglichte Linus Omark in der 26. Minute jenen Konter, mit dem Zug durch Lino Martschini 1:0 in Führung ging.
Zugs Effizienz
Dieses Zuger Goal vermieste in der ausverkauften Les-Vernets-Halle (mit Ausnahme des Gästesektors) lange die Stimmung. Servette erspielte sich zwar Chancen, scheiterte aber permanent an Leonardo Genoni, der die ersten 21 Schüsse auf sein Gehäuse souverän parierte. Erstmals seit dem 30. Januar 2020 und einem 0:3 gegen Lausanne drohte ein Genfer Heimspiel ohne Torerfolg. Dann entzauberten die Servettiens aber auch Genoni. Der Goalie, der vor fünf Jahren letztmals und mit dem EV Zug noch gar nie eine Playoff-Serie verloren hat, musste zwei der nächsten drei Schüsse auf sein Tor durchlassen.
Damit liegen die Zuger erstmals in diesen Playoffs zurück. Im Viertelfinal gegen die Lakers gewannen die Zuger gleich das erste Auswärtsspiel. An der Effizienz auf fremdem Eis müssen die Zuger aber arbeiten: Zum dritten Mal hintereinander nach zwei Spielen in Rapperswil führte der EVZ auswärts 1:0, verlor aber noch.
Genève-Servette – Zug 3:1 (0:0, 0:1, 3:0)
6906 Zuschauer. – SR Wiegand/Borga, Obwegeser/Schlegel. – Tore: 26. Martschini (Leuenberger) 0:1. 42. Praplan (Richard, Pouliot) 1:1. 46. Omark (Hartikainen) 2:1. 60. (59:59) Karrer 3:1 (ins leere Tor). – Strafen: je 3mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Richard; Simion.
Genève-Servette: Mayer; Karrer, Tömmernes; Vatanen, Maurer; Völlmin, Le Coultre; Chanton, Smons; Miranda, Filppula, Winnik; Praplan, Richard, Smirnovs; Hartikainen, Jooris, Omark; Antonietti, Pouliot, Bertaggia.
Zug: Genoni; Gross, Djoos; Schlumpf, Geisser; Hansson, Kreis; Vogel; Simion, Kovar, Hofmann; Camper, O’Neill, Herzog; Martschini, Senteler, Klingberg; Muggli, Leuenberger, Nussbaumer.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Jacquemet (krank), Berthon, Rod (beide verletzt) und Auvitu (überzähliger Ausländer), Zug ohne Abdelkader, Allenspach, Almquist, Suri, Zehnder (alle krank) und Stadler (verletzt). Zug ab 58:41 ohne Torhüter.