Ajoie bleibt trotz Playout-Enttäuschung gelassen
Trotz der Enttäuschung über die Playout-Niederlage bleibt man bei Ajoie gelassen. Am Donnerstag steht im Kampf um den National-League-Verbleib in Pruntrut das erste Spiel gegen La Chaux-de-Fonds an.
Trotz der Enttäuschung über die Playout-Niederlage bleibt man bei Ajoie gelassen. Am Donnerstag steht im Kampf um den National-League-Verbleib in Pruntrut das erste Spiel gegen La Chaux-de-Fonds an.
Seit dem sehr frühen Sonntagmorgen weiss Ajoie, dass es das Auf-/Abstiegs-Playoff gegen den Swiss-League-Champion La Chaux-de-Fonds bestreiten muss. Es war der Treffer von Harri Pesonen in der 94. Minute, der den Emmentalern den Platz in der obersten Spielklasse sicherte und der die Jurassier über die Ligazugehörigkeit im Zweifel lässt.
Im Zweifel, nicht in Panik. Zwar erlebt Ajoie gerade nicht die glücklichste Zeit seiner Klubgeschichte, aber die Spieler von Julien Vauclair haben solide Argumente vorzuweisen. Bis zum Beweis des Gegenteils bleibt Ajoie der Favorit dieser Serie.
An die guten Dinge denken
«Wir nehmen diese Barrage wie jede andere Serie», sagt Julien Vauclair, Trainer und Sportdirektor der Jurassier. Der Ablauf ändere sich nicht, «wir haben drei Tage Zeit, um uns taktisch vorzubereiten. Ich habe den Spielern nach der Niederlage vom Samstag gesagt, dass es weh tut. Aber am nächsten Tag geht die Sonne wieder auf.»
Der ehemalige Verteidiger des HC Lugano will das Glas halbvoll sehen: «Wir müssen an die guten Dinge denken. Wir haben zwar die erste Chance (zum Ligaerhalt – Red.) nicht genutzt, aber wir haben sehr gute Dinge gemacht.» Man dürfe nun keinesfalls weiter die Last der Enttäuschung tragen, so Vauclair.
Neben dem Heimvorteil betrifft der andere Bonus zugunsten des oberklassigen Vereins die Anzahl der Ausländer. Es galt, zwischen den sechs in der National League erlaubten und den zwei, die eine Liga tiefer im Einsatz stehen dürfen, eine Wahl zu treffen. Dabei fand man sich letztlich – ein gut eidgenössischer Kompromiss – mit vier erlaubten Ausländern in der Mitte.
Vauclair wird also zwei solche Spieler aus seinem Aufgebot streichen müssen, während der Trainer von La Chaux-de-Fonds, Louis Matte, deren zwei zusätzlich einbauen kann. Vauclairs Vorteil ist, dass er die Wahl zwischen sieben ausländischen Spielern hat und somit bei Bedarf frischere Spieler einsetzen kann.
Den Rhythmus der National League aufzwingen
Einer der Schlüssel zum Erfolg für die Jurassier wird sein, Druck auf die Neuenburger Verteidigung auszuüben, um beispielsweise Anthony Huguenin daran zu hindern, seine Stürmer zu finden. «Das wird eine kontinuierliche Anstrengung erfordern», sagt der ehemalige Stürmer und heutige Analyst von MySports, Geoffrey Vauclair.
«Meiner Meinung nach muss Ajoie mit vier Blöcken spielen, um Energie zu haben und sich nicht zurückziehen. Es wird auch wichtig sein, sich nicht dem Rhythmus des Gegners anzupassen.» Und sein kleiner Bruder Julien Vauclair fordert von den Spielern: «Wir müssen unseren Rhythmus vorgeben.»
In den Reihen der Jurassier könnte die Frage der Verträge in den Köpfen einiger Spieler auftauchen, denn im Falle eines Abstiegs würden viele Verträge hinfällig. «In diesem Fall gibt es nur zwei Lösungen: Entweder sind die Jungs blockiert oder es gibt ihnen einen Schub», sagt Geoffrey Vauclair.
Julien Vauclair glaubt, dass die Motivation, in der obersten Liga zu bleiben und somit bessere Verträge zu haben, ein Pluspunkt in der Barrage sein wird: «Die gesamte Arbeit für die Zukunft wurde mit Blick auf den Verbleib in der National League konzipiert.»