Die Gründe für das Scheitern der Lakers
Die Playoff-Halbfinals in der National League stehen fest. Qualifikationssieger Genève-Servette trifft auf Titelverteidiger Zug, Biel misst sich mit den ZSC Lions.
Die Playoff-Halbfinals in der National League stehen fest. Qualifikationssieger Genève-Servette trifft auf Titelverteidiger Zug, Biel misst sich mit den ZSC Lions.
Von den Top 4 scheiterten einzig die Rapperswil-Jona Lakers, welche die Qualifikation im 3. Rang beendet hatten. Den St. Gallern wurde in der Serie gegen Titelverteidiger Zug die 2:5-Niederlage im ersten Spiel vor heimischem Publikum zum Verhängnis, danach setzte sich fünfmal das Heimteam durch.
«Klar ist es bitter, wir können jedoch sehr stolz auf unsere Saison sein», sagte der Rapperswiler Verteidiger David Aebischer. In der Tat verblüfften die Lakers die Experten nach dem 4. Platz in der vorletzten Qualifikation erneut. «Seit zwei Jahren zeigen wir der ganzen Liga, dass wir attraktives Eishockey spielen können», so Aebischer. Sie hätten es erneut in die Top 4 geschafft, obwohl es aufgrund der sechs Ausländer noch härter geworden sei. Dadurch winkt den Rosenstädtern die erneute Teilnahme an der Champions Hockey League, einzig die Zuger können diese mit dem Gewinn des dritten Meistertitels in Serie noch verhindern.
Ungenügende Special Teams
Es war nicht so, dass die Rapperswiler schlechter als die Zentralschweizer waren. Sie verzeichneten mit Ausnahme von Spiel 4 stets mehr Torschüsse (total 201:136). Der Zuger Keeper Leonardo Genoni zeigte jedoch einmal mehr, warum er seit 2018, als er mit Bern im Halbfinal den ZSC Lions (2:4) unterlag, keine Playoff-Serie mehr verloren hat. In der Folge holte er mit dem SCB und zweimal mit dem EVZ den Meistertitel – 2020 wurden wegen Corona keine Playoffs ausgetragen.
Ein weiteres Problem der Lakers waren die Special Teams. Die Mannschaft von Trainer Stefan Hedlund brachte es im Viertelfinal im Powerplay auf eine Erfolgsquote von unterirdischen 9,09 Prozent, in der Qualifikation hatte diese 23,03 Prozent betragen. Bemerkung am Rande: Die Zuger stellten in der Regular Saison das schlechteste Boxplay der Liga (72,73 Prozent). Der EVZ seinerseits steigerte die Erfolgsquote in Überzahl im Vergleich zur Qualifikation von 26,23 auf 30,77 Prozent.
«Es entschieden kleine Details, die in den Playoffs zählen», urteilte Aebischer. «Sie nutzten kleine technische Fehler, die wir machten.» Warum funktionierte das Powerplay nicht? «Das ist schwierig zu sagen, wir müssen das genau analysieren und dann besser machen.» Sicher ist, dass dieses zu berechenbar war.
Cervenka und Moy tauchten ab
Mehr hätte auch von den Leistungsträgern Roman Cervenka und Tyler Moy kommen müssen. Ersterer brachte es im Viertelfinal bloss auf ein Tor und zwei Assists, nachdem er in der Qualfikation mit einem Schnitt von 1,37 Punkten pro Partie der mit Abstand beste Skorer gewesen war. Moy, der in der Regular Saison 24 Mal (drittbester Wert) getroffen hatte, musste sich mit zwei Assists begnügen.
Die Lakers bekamen auf bittere Weise aufgezeigt, wie schwierig es ist, den letzten Schritt zu machen. Diesbezüglich sind die Zuger den Rapperswilern einiges voraus. Schon vor einem Jahr konnten die St. Galler die starke Qualifikation nicht krönen, damals schieden sie im Viertelfinal gegen Davos nach einer 3:0-Führung nach Siegen aus. Anscheinend brauche es Zeit, «uns in den Playoffs zu etablieren, die nötige Erfahrung zu haben», sagte Aebischer.
So oder so ist es mehr als erstaunlich, welche Entwicklung die Lakers in den zwei Jahren unter Hedlund gemacht haben. «Jeder Spieler kann sagen, dass er besser geworden ist», so Aebischer. Dazu brauche es neben guten Coaches ein gutes Umfeld. Der 22-Jährige weiter: «Wir hatten viele Verletzte, suchten jedoch nie nach Ausreden, sondern gaben stets Gas und arbeiteten hart. Das zeichnet uns aus.» Zudem betonte Aebischer die Bodenständigkeit der gesamten Organisation. Von daher dürfte auch in der kommenden Saison mit den Rapperswilern zu rechnen sein.