Emotionaler Abend für Tomlinson und Randegger
Mit dem 0:5 in Bern gehen beim EHC Kloten zwei beeindruckende Karrieren zu Ende: jene von Trainer Jeff Tomlinson und jene von Verteidiger Flurin Randegger.
Mit dem 0:5 in Bern gehen beim EHC Kloten zwei beeindruckende Karrieren zu Ende: jene von Trainer Jeff Tomlinson und jene von Verteidiger Flurin Randegger.
Tomlinson hat in den acht Jahren in der Schweiz grosse Spuren hinterlassen. 2018 führte er die Rapperswil-Jona Lakers zum Cupsieg und zum Aufstieg in die National League. 2021 erreichten die St. Galler unter seiner Führung zum zweiten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in der höchsten Liga die Playoff-Halbfinals.
Auch mit Kloten stieg der 52-Jährige im vergangenen Jahr auf. Und nun schafften es die Zürcher in die Playoff-Achtelfinals, was ihnen nur die grössten Optimisten zugetraut hatten. Was Tomlinson geleistet hat, ist umso erstaunlicher, als er sich im Herbst 2019 einer Nierentransplantation unterziehen musste und er auch danach mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Deshalb gibt er sein Amt nun ab, er kann den Job nicht mehr so ausüben, wie das nötig wäre.
Nach dem Ausscheiden sagte Tomlinson gegenüber MySports: «Es ist momentan schwierig für mich, das alles zu verarbeiten, ich brauche noch ein paar Tage Distanz. Es ist unglaublich, was in dieser Saison passiert ist. Ich bin sehr stolz auf die Spieler, den Klub. Wir gehen in die richtige Richtung und haben hoffentlich eine sehr gute Zukunft vor uns.»
Die bisherige Zeit in der Schweiz bezeichnete er als «super Reise. Ich habe viele schöne Sachen erlebt und Freunde fürs Leben gewonnen.» Zwar wird Tomlinson bei Kloten nicht mehr an der Bande stehen, er bleibt dem Verein allerdings in anderer Funktion erhalten. Was genau er machen wird, ist noch offen. «Ich habe ein paar Ideen, und Kloten hat ein paar Ideen. Wir werden diese nun zusammenbringen. Auf jeden Fall möchte ich etwas bewegen können.»
Emotional war der Abend auch für Flurin Randegger, für den das Kapitel Eishockey nach 687 Partien in der höchsten Liga zu Ende ging. Der 34-Jährige sorgte selten für Schlagzeilen, war jedoch ein grundsolider Verteidiger. Und sein Palmarès kann sich mehr als sehen lassen: Vor dem letztjährigen Aufstieg mit Kloten gewann er mit Davos (2007) sowie Bern (2013 und 2016) drei Meistertitel. Zudem feierte er 2015 mit dem SCB den Cupsieg.
Selbstredend wäre Randegger mit Kloten in Bern noch so gerne weitergekommen, «ich bin jedoch dankbar, dass ich meine Karriere hier, wo ich viel Tolles erlebt habe, beenden konnten – in einem vollen Stadion. Es kamen viele Emotionen hoch.» Ab dem 1. Mai hat Randegger eine 100-prozentige Anstellung im betriebswirtschaftlichen Bereich. Er freut sich darauf, mal eine eigene Agenda zu haben.