Tausende an Demonstrationen nach Bootsunglück in Italien
Knapp zwei Wochen nach dem verheerenden Bootsunglück mit Dutzenden toten Migranten vor der Küste Süditaliens haben am Samstag tausende Menschen gegen das Sterben im Mittelmeer demonstriert.
Knapp zwei Wochen nach dem verheerenden Bootsunglück mit Dutzenden toten Migranten vor der Küste Süditaliens haben am Samstag tausende Menschen gegen das Sterben im Mittelmeer demonstriert.
Rund 5000 Demonstranten nahmen am Samstag an einer Prozession durch die kalabrische Stadt Steccato di Cutro teil, in der sich das Unglück abgespielt hatte, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Die Demonstration endete demnach am Strand der Stadt, an dem die Leichen angespült worden waren, mit einer Schweigeminute.
Verschiedene Vereine und Bewegungen schlossen sich dem Protest als Zeichen der Solidarität an. Wie auf Fotos zu sehen ist, legten die Demonstranten einen Kranz sowie Blumen nieder und hielten ein aus den Trümmern des verunglückten Holzbootes gebautes Kreuz in die Höhe.
Auf Spruchbändern forderten die Menschen konkrete Massnahmen, um solche Unglücke zu verhindern. «Stoppt sofort das Sterben im Meer» war beispielsweise auf Plakaten zu lesen.
Unterdessen bargen Einsatzkräfte am Samstag drei weitere Leichen in den Gewässern vor Steccato di Cutro. Es handelt sich um die Leichen zweier Kinder und eines Erwachsenen. Die Opferzahl stieg somit nun auf 76, wie ein Kommandant der Carabinieri auf Anfrage bestätigte. Es werden noch weitere Menschen vermisst; rund 80 Menschen überlebten das Unglück.