Nächste Mbappé-Show oder nächster PSG-Katzenjammer
Für Paris Saint-Germain gibt es nur ein Ziel: die Champions League. Vor dem Rückspiel bei Bayern München steht der französische Meister mit dem Rücken zur Wand - und kämpft mit internen Problemen.
Für Paris Saint-Germain gibt es nur ein Ziel: die Champions League. Vor dem Rückspiel bei Bayern München steht der französische Meister mit dem Rücken zur Wand - und kämpft mit internen Problemen.
Dem Starensemble um Lionel Messi und Kylian Mbappé, die vor nicht einmal drei Monaten im WM-Final zusammen fünf Tore erzielten, droht nach dem 0:1 im Heimspiel in München das erneute Aus in der Königsklasse. Der Druck ist deshalb gross, denn nationale Meistertitel interessieren die katarischen Besitzer nur am Rande. Sie wollen endlich die europäische Top-Trophäe in den Schrank stellen.
Die Bayern standen ihnen bereits einmal vor der Sonne, bei der einzigen Finalteilnahme der Pariser. 2020 im leeren Estadio da Luz war es Kingsley Coman, der den deutschen Rekordmeister in der Corona-Saison zum Sieg schoss – und ausgerechnet der ehemalige PSG-Junior erzielte auch vor drei Wochen im Parc des Princes den einzigen Treffer.
Prominente Verletztenliste
Paris Saint-Germain braucht also im Rückspiel zwingend einen Sieg, um zumindest eine Verlängerung zu erzwingen. Das Lazarett umfasst allerdings mit Neymar, dem dritten Element des offensiven Dreigestirns, dem marokkanischen WM-Star Achraf Hakimi sowie dem französischen Internationalen Presnel Kimpembe drei wichtige Namen. Zudem mussten die Franzosen wegen des Streiktages in der Heimat schon am Montag nach München reisen.
Die Hoffnungen auf die Wende ruhen auf dem WM-Torschützenkönig und neuen Vereins-Rekordtorschützen (201 Tore) Mbappé. Wie wichtig der erst 24-Jährige aus dem Pariser Vorort Bondy ist, demonstrierte er im Hinspiel eindrücklich. Nach einer Oberschenkelverletzung kam er erst für die letzte halbe Stunde ins Spiel, sorgte sofort für viel Schwung und bezwang Yann Sommer zum vermeintlichen Ausgleich. Pech für ihn, dass er dabei im Offside stand.
Vor zwei Jahren gelang PSG die Revanche für die Finalniederlage 2020 mit einem 3:2-Sieg in München – nach zwei Toren Mbappés. Für dessen Landsmann Kingsley Coman ist klar: «Es ist wie in der Nationalmannschaft. Wenn Kylian da ist, hast du einfach mehr Selbstvertrauen.» Er sei ein Spieler, der den Unterschied machen könne, so Bayerns Franzose.
Eine ähnliche Parforce-Leistung braucht es am Mittwoch erneut, wenn für PSG nicht zum fünften Mal in den letzten sieben Jahren im Achtelfinal Endstation sein soll. Auch bei den Bayern herrscht derweil nach den Turbulenzen um die nach einem Ski-Unfall verletzte Goalie-Legende Manuel Neuer und die Ausbootung seines Busenfreundes Toni Tapalovic nicht eitel Sonnenschein.
Der Druck ist aber bei PSG wesentlich höher. Das erneute frühe Ausscheiden aus der Königsklasse könnte allfällige Abwanderungsgelüste Mbappés wieder befeuern und den Kataris die Lust am teuren Hobby vergällen. Der Stürmerstar versichert immerhin: «Ich verknüpfe meine Zukunft nicht mit der Champions League. Ich bin jetzt hier und denke an nichts anderes, als mit PSG schöne Tage zu erleben – angefangen am Mittwoch.»
Milans Rückkehr in die Elite
Im zweiten Achtelfinal vom Mittwoch reist der italienische Meister Milan mit einer 1:0-Reserve nach London zu den kriselnden Tottenham Hotspur. Die Engländer verloren zuletzt zweimal 0:1 gegen wenig hochkarätige Gegner. Der letzte Champions-League-Viertelfinal der Mailänder liegt bereits elf Jahre zurück.