Mittelmeerstaaten und Papst fordern Einsatz gegen Migrantenschleuser
Fünf EU-Mittelmeerstaaten wünschen sich von der europäischen Grenzschutzagentur Frontex mehr Einsatz im Kampf gegen Migrantenboote und Schleuser. Italien, Griechenland, Spanien, Zypern und Malta forderten bei einem Treffen am Wochenende, dass Frontex mehr Mittel in die Überwachung der EU-Aussengrenzen steckt, einschliesslich der internationalen Gewässer im Mittelmeer.
Fünf EU-Mittelmeerstaaten wünschen sich von der europäischen Grenzschutzagentur Frontex mehr Einsatz im Kampf gegen Migrantenboote und Schleuser. Italien, Griechenland, Spanien, Zypern und Malta forderten bei einem Treffen am Wochenende, dass Frontex mehr Mittel in die Überwachung der EU-Aussengrenzen steckt, einschliesslich der internationalen Gewässer im Mittelmeer.
In einer gemeinsamen Erklärung der sogenannten Med5-Gruppe hiess es, die Überwachung auch jener Gebiete in der Nähe der Grenzen sei «ein wesentlicher Bestandteil im Kampf der EU-Mitgliedsstaaten gegen die Schleusung von Migranten und anderen ähnlichen Aktivitäten sowie zur Verhinderung der illegalen Grenzübertritte».
Am vorigen Wochenende war ein Boot mit Migranten vor der Küste Süditaliens gekentert, mindestens 70 Menschen – unter ihnen mehr als ein Dutzend Kinder – starben. Bei den Nachforschungen zu der Katastrophe und den Massnahmen der Behörden in der Unglücksnacht spielt auch Frontex eine Rolle: Ein Flugzeug der Agentur hatte das aus der Türkei kommende Holzboot gesichtet und dies nach Rom gemeldet. Dort wurde nach Angaben der Behörden aber kein Notfall verzeichnet, weswegen zunächst keine Schiffe der Küstenwache ausrückten.
Die zuständigen Minister der Med5-Länder äusserten bei ihrem Treffen in Maltas Hauptstadt Valletta das Bedauern über den Unfall. Zugleich teilten sie mit: «Wir müssen uns mehr bemühen, die irreguläre Migration zu verhindern und damit auch den Verlust von Menschenleben auf See und die Ausbeutung von Migranten durch Menschenhändler.»
Auch Papst Franziskus sagte eine Woche nach dem Bootsunfall, dass er Schmerz wegen der «Tragödie» empfinde. Nach dem Angelus-Gebet forderte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag vor den Gläubigen auf dem Petersplatz: «Die Menschenhändler müssen gestoppt werden! Sie dürfen nicht weiter die Leben Unschuldiger auslöschen. Mögen die Fahrten der Hoffnung nie wieder zu Fahrten des Todes werden. Mögen die klaren Gewässer des Mittelmeers nicht wieder durch solch dramatische Vorfälle blutig werden.»