Swiss Athletics rechnet mit mehreren Medaillen an der Hallen-EM
Die Asse von Swiss Athletics steigen ab Freitag an der Hallen-EM in Istanbul in den Kampf um die Medaillen. Gleich ein Trio reist als Nummer 1 der Saisonbestenliste in die Türkei.
Die Asse von Swiss Athletics steigen ab Freitag an der Hallen-EM in Istanbul in den Kampf um die Medaillen. Gleich ein Trio reist als Nummer 1 der Saisonbestenliste in die Türkei.
Eine solche Ausgangslage gab es noch nie. In drei Disziplinen führt der Weg zu Gold über die Schweizer Aushängeschilder: Mujinga Kambundji (60 m), Jason Joseph (60 m Hürden) und Simon Ehammer (Siebenkampf) nehmen die Favoritenrolle ein. Während bei den dreien die Medaille schon fast Pflicht ist, befinden sich andere in der Lauerposition für einen Coup: Die Hürdensprinterin Ditaji Kambundji ist in der Entry List als Nummer 2 geführt, die beiden 800-m-Läuferinnen Audrey Werro und Lore Hoffmann nehmen die Positionen 3 und 8 ein.
Im 23-köpfigen Aufgebot figurieren weitere Namen, denen durchaus ein Exploit zuzutrauen ist. Allen voran die Stabhochspringerin Angelica Moser, die Gold von der Hallen-EM 2021 in Torun zu verteidigen hat. Anlauf nimmt auch der Hochspringer Loïc Gasch, der vor einem Jahr an der Hallen-WM in Belgrad zu Silber flog. Ricky Petrucciani gewann an der EM 2022 in München Silber über 400 m. Warum soll ihm dies nicht auch in der Halle gelingen?
Dina Asher-Smith fehlt
Die Absage der britischen Sprint-Queen Dina Asher-Smith erhöht die Chance auf einen Goldlauf von Mujinga Kambundji. Die 30-jährige Bernerin war vor Jahresfrist völlig überraschend Hallen-Weltmeisterin geworden – mit 6,96 Sekunden rangiert sie in der ewigen Bestenliste auf Platz 5. Sie bezwang unter anderen die favorisierte Ewa Swoboda. Die Polin steht auch in Istanbul am Start.
Auf Revanche sinnt die Britin Daryll Neita. Sie musste sich an der EM in München im 100-m-Lauf nur knapp hinter Gina Lückenkemper und Mujinga Kambundji mit Bronze begnügen. Die Bernerin führt die Saisonbestenliste mit 7,03 Sekunden an. Wie vor einem Jahr in Serbien dürfte für Gold eine Zeit unter der 7-Sekunden-Marke notwendig sein.
Neben Angelica Moser hatte 2021 in Torun auch Ajla Del Ponte mit Gold überrascht. Die Tessinerin muss passen, sie schlägt sich seit einem Jahr mit Verletzungen herum. Vergangenen November wurde ihr nach einem dreifachen Ermüdungsbruch am Schienbein sogar eine Titanstange eingesetzt. Die 26-Jährige hofft auf eine Rückkehr im Sommer.
Joseph unter Druck
Einen gewissen Druck verspürt Jason Joseph. In den Nachwuchs-Kategorien lief er mehrfach zu Gold, die Grossanlässe bei der Elite hingegen missglückten ihm bislang. Der 24-jährige Baselbieter will zeigen, dass er es nicht verlernt hat, im entscheidenden Moment zu liefern. Sein Potenzial ist unbestritten, heuer senkte er den Schweizer Rekord um zwölf Hundertstel auf 7,44 Sekunden.
Simon Ehammer hingegen blüht am Grossanlass immer auf – seit er die Baisse im Stabhochsprung überwunden hat. Nichts spricht dagegen, dass er nach dem Traumjahr 2022 mit je einer Medaille an den drei Grossanlässen und zahlreichen Rekorden sein Palmarès mit einer weiteren Auszeichnung anreichert.