Inflationsrate in Deutschland auch im Februar bei 8,7 Prozent
Die Teuerung in Deutschland hält sich hartnäckig auf hohem Niveau. Im Februar lagen die Konsumentenpreise nach ersten Berechnungen um 8,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Die Teuerung in Deutschland hält sich hartnäckig auf hohem Niveau. Im Februar lagen die Konsumentenpreise nach ersten Berechnungen um 8,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Bereits im Januar hatte die Jahresteuerungsrate nach dem Wegfall der einmaligen staatlichen Entlastung für Gas- und Fernwärmekunden bereits auf 8,7 Prozent angezogen. Angeschoben wird die Inflation seit Monaten von Energie- und Lebensmittelpreisen.
Energie kostete nach Angaben der Behörde vom Mittwoch im Februar den vorläufigen Zahlen zufolge 19,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Nahrungsmittel verteuerten sich binnen Jahresfrist um 21,8 Prozent.
Von Januar auf Februar 2022 stiegen die Konsumentenpreise nach Berechnungen des Bundesamtes voraussichtlich um 0,8 Prozent. Das Bundesamt hatte mit dem Berichtsmonat Januar 2023 die Berechnungsgrundlage auf das Basisjahr 2020 umgestellt.
Kaum Entspannung erwartet
Mit einer durchgreifenden Entspannung bei den Preisen rechnen Volkswirte im laufenden Jahr nicht, auch wenn der Höhepunkt des Anstiegs überschritten sein dürfte. Denn nach Einschätzung von Ökonomen hat die Inflation inzwischen an Breite gewonnen und erfasst viele andere Produkte ausser Energie und Nahrungsmittel.
Steigende Löhne könnten den Preisauftrieb zudem anheizen. Dämpfend wirken dürften im laufenden Jahr die staatlichen Preisbremsen für Gas und Strom, die vom 1. März an rückwirkend zum 1. Januar 2023 gelten.
Die Bundesregierung rechnet im Jahresschnitt 2023 mit einer Teuerungsrate von 6,0 Prozent. Die Bundesbank erwartet nach jüngsten Angaben einen Rückgang der Inflation in Deutschland – gemessen am für die Geldpolitik im Euroraum massgeblichen harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) – auf einen Wert zwischen 6 und 7 Prozent im laufenden Jahr.
Weit von EZB-Ziel entfernt
Mittelfristig strebt die Europäische Zentralbank (EZB) für den Euroraum Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an. Diese Zielmarke ist seit Monaten weit entfernt. Im Januar schwächte sich der Preisauftrieb zwar erneut ab, dennoch lagen die Verbraucherpreise im Währungsraum der inzwischen 20 Länder um 8,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Mit Zinserhöhungen versucht die EZB, die hartnäckig hohe Inflation einzudämmen. Höhere Zinsen verteuern Kredite. Das kann die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken. Nach fünf Anhebungen in Folge seit Juli liegt der Leitzins im Euroraum inzwischen bei 3,0 Prozent. Für die EZB-Sitzung am 16. März haben die Euro-Währungshüter eine weitere Zinserhöhung um erneut 0,5 Punkte in Aussicht gestellt.
Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, denn sie können sich für einen Euro dann weniger leisten. Stark gestiegene Energiepreise, die die Inflation massgeblich treiben, sind auch für Unternehmen eine Last.