Alaba stimmt für Messi und muss sich rechtfertigen
David Alaba setzt bei der FIFA-Wahl zum besten Spieler des Jahres nicht seinen Teamkollegen Karim Benzema auf Platz 1, sondern Lionel Messi. Der Aufschrei unter Fans von Real Madrid ist gross.
David Alaba setzt bei der FIFA-Wahl zum besten Spieler des Jahres nicht seinen Teamkollegen Karim Benzema auf Platz 1, sondern Lionel Messi. Der Aufschrei unter Fans von Real Madrid ist gross.
Als Österreichs Nationalmannschafts-Captain durfte Alaba bei der Wahl zum Weltfussballer seine Top 3 bestimmen. Dabei stellte der Verteidiger den am Montagabend siegreichen Lionel Messi vor Karim Benzema, was ein Sturm der Entrüstung auslöste. In den sozialen Medien wurde der 30-Jährige von Real-Fans beschimpft, auch rassistische Beleidigungen und Drohungen musste er über sich ergehen lassen.
Angesichts des Aufschreis entschied sich Alaba, öffentlich Stellung zu nehmen und sich zu rechtfertigen: «Die Nationalmannschaft Österreichs hat bei diesem Award als Team gewählt, nicht ich alleine», erklärte er. «Jeder im Mannschaftsrat kann abstimmen, und so ist es entschieden worden. Jeder weiss, vor allem Karim, wie sehr ich ihn und seine Leistungen bewundere.»
Alaba erinnerte auch daran, wie oft er Benzema als «besten Stürmer der Welt» bezeichnet habe. «Und das ist noch immer der Fall. Ohne jeden Zweifel», ergänzte der frühere Spieler von Bayern München. Die Spieler und auch Trainer Carlo Ancelotti von Champions-League-Gewinner Real Madrid waren bei der Gala am Montagabend leer ausgegangen.
Neben den Nationaltrainern und Captains jedes FIFA-Mitglieds sind bei der Wahl auch Fans und ausgewählte Journalisten stimmberechtigt. Weil der Weltverband jeweils bekannt gibt, wer für wen gestimmt hat, ist die Abstimmung auch ein Sportpolitikum. Die Schweizer Stimmen sorgten für keine grösseren Diskussionen. Granit Xhaka wählte Messi vor Luka Modric und Kylian Mbappé, Nationalcoach Murat Yakin setzte Messi vor Mbappé und – etwas überraschend – Julian Alvarez von Manchester City.