Ukrainische Botschafterin sieht die Schweiz als Vorbild
Die ukrainische Botschafterin in Bern, Iryna Wenediktowa, hat die Schweiz als Modell für den Wahlkampf des heutigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj genommen. «Die ganze Welt sollte so sein wie die Schweiz», sagte sie im Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».
Die ukrainische Botschafterin in Bern, Iryna Wenediktowa, hat die Schweiz als Modell für den Wahlkampf des heutigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj genommen. «Die ganze Welt sollte so sein wie die Schweiz», sagte sie im Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».
Wenediktowa schrieb das Programm für Selenskyjs Wahlkampf, wie sie in der Montagsausgabe der «Neuen Zürcher Zeitung» sagte. Die Vielfalt an Sprachen, Kulturen und Religionen würden die Schweiz stark machen.
Die Ukraine sei nicht weniger divers als die Schweiz. Der Krieg habe die Ukraine zu einer Nation zusammengeschweisst. Auch der Schweiz sei es gelungen, im Verlauf der Geschichte einen idealen Staat aufzubauen. «Die direkte Demokratie, Dezentralisation. Ein cleveres Staatsmanagement», beschrieb sie die hiesige Politik.
Dass der Bundesrat etwa beim Einzug von russischen Geldern auf der Rechtsgrundlage beharrte, verstand sie nicht als Haltung gegen die Ukraine. Oligarchische System müssten nicht nur in Russland, sondern auch in der Ukraine und in anderen Ländern bekämpft werden.
Wenediktowa war im vergangenen Sommer als Generalstaatsanwältin der Ukraine des Amtes enthoben worden. Ihr wurde aus dem Umfeld des Präsidenten Unprofessionalität vorgeworfen. Kurze Zeit später wurde sie zur Botschafterin ihres Landes in Bern ernannt. «Eine Person, die für den Staat arbeitet und deren Ruf infrage gestellt ist, wird niemals ernannt, um im Namen des Präsidenten und des Staates zu sprechen», sagte Wenediktowa im Interview darauf angesprochen.