Nach der Pandemie: Wieder Chinesen auf dem Jungfraujoch
Nach der langen Pandemie-Pause kommen seit dem letzten Semester vermehrt wieder asiatische Touristinnen und Touristen in die Schweiz. Sogar aus Festlandchina gibt es wieder erste Gäste.
Nach der langen Pandemie-Pause kommen seit dem letzten Semester vermehrt wieder asiatische Touristinnen und Touristen in die Schweiz. Sogar aus Festlandchina gibt es wieder erste Gäste.
«Am Valentinstag waren die ersten 25 Personen aus Festlandchina auf dem Jungfraujoch», sagte Jungfraubahnen-CEO Urs Kessler im Interview mit den «Tamedia-Zeitungen» (Montagausgabe). Die Rückmeldungen aus dem Reich der Mitte stimmten ihn zudem zuversichtlich. Ab Ende März dürften erste Einzelreisende und weitere Gruppen zurückkehren.
Ab April werde es dann auch wieder drei Direktflüge pro Woche mit der Swiss von Shanghai nach Zürich geben. «Ab Mai bis zum Sommer erwarte ich deshalb eine ansehnliche Gästezahl aus China», so Kessler.
Grundsätzlich sehe man eine stetige Rückkehr der asiatischen Gäste seit der zweiten Jahreshälfte 2022. Es könnten allerdings mehr sein, so Kessler. Das Problem seien aber nicht nur die fehlenden Flugkapazitäten. So kämen etwa die Botschaften in Asien nicht nach, die nötigen Visa auszustellen. Und schliesslich treibe die Inflation die Kosten in die Höhe: «Preise für Flugtickets aus Asien in die Schweiz haben sich praktisch verdoppelt.»
Corona ist bei den Jungfraubahnen kaum mehr ein Thema. Auf die Frage, ob die Pandemie vorbei sei, sagte Kessler: «Ja, das ist sie.» Die Jungfraubahnen kehrten «in grossen Schritten» zur Normalität zurück. 2023 werde wohl ein «gutes Übergangsjahr», ab 2024 dürften die Jungfraubahnen dann wieder «vollständig auf dem Vorkrisenniveau» sein.
Abhängigkeiten vom Wintersport verringern
In Bezug auf den fehlenden Schnee meinte Kessler, es werde für die betroffenen Skigebiete überlebenswichtig sein, ihre Abhängigkeit vom Wintersport zu verringern. Bei den Jungfraubahnen sei das bereits der Fall. Man erwirtschafte 80 Prozent des Umsatzes mit der Frühlings-, Sommer- und Herbstsaison und 20 Prozent mit der Wintersaison.
«Darüber hinaus arbeiten wir mit neuen Angeboten auf eine Hochsaison hin, die zwölf Monate dauert», sagte Kessler. So habe man den jährlichen Ertrag aus dem Sommerverkehr von 3,7 Millionen auf 14 Millionen Franken erhöhen können.