Junge sehen Ukraine-Engagement eher skeptisch als ältere
Junge Personen in der Schweiz im Alter von 18 bis 35 Jahren beurteilen das Engagement der Schweiz zugunsten der Ukraine eher kritischer als über 55-Jährige. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts Sotomo.
Junge Personen in der Schweiz im Alter von 18 bis 35 Jahren beurteilen das Engagement der Schweiz zugunsten der Ukraine eher kritischer als über 55-Jährige. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts Sotomo.
Laut der auf der Sotomo-Internetseite publizierten Studie finden 35 Prozent der 18- bis 35-Jährigen, die Schweiz verletze das Neutralitätsprinzip, weil sie im Grundsatz EU-Sanktionen gegen Russland übernommen habe. Bei den 55-Jährigen und älteren Personen sind es nur 22 Prozent.
Insgesamt finden 29 Prozent der Befragten, die Schweiz habe durch die Übernahme der Sanktionen ihre Neutralität verletzt. 12 Prozent finden «eher Ja», 10 Prozent «Eher nein» und 49 Prozent sind der Auffassung, die Neutralität werde nicht verletzt. Die Umfrage führte Sotomo im Auftrag des «SonntagsBlick» durch.
Angesprochen auf die unterschiedliche Haltung der Generationen sagt Sotomo-Geschäftsführer Michael Hermann, wer den kalten Krieg erlebt habe, habe einen anderen Zugang zu Russland. Die Sowjetunion sei damals ein Feindbild gewesen. Hermann bestätigte auf Anfrage von Keystone-SDA entsprechende Aussagen im «SonntagsBlick».
Hinzu komme, dass ältere Menschen eher traditionelle Medien nutzten, die sich mehrheitlich Ukraine-freundlich positionierten. Jüngere hingegen seien eher in sozialen Medien unterwegs, wodurch sie mit anderen, Russland-freundlichen Sichtweisen konfrontiert würden.