US-Militär schiesst weiteres «Flugobjekt» ab – Herkunft unklar
Wenige Tage nach dem Abschuss eines mutmasslichen chinesischen Spionageballons hat das US-Militär am Freitag ein weiteres «Flugobjekt» über amerikanischem Territorium abgeschossen. Das Weisse Haus und das Verteidigungsministerium teilten in Washington mit, das Flugobjekt habe sich in Höhe von etwa zwölf Kilometern über dem Bundesstaat Alaska befunden und eine Gefahr für die Sicherheit des zivilen Flugverkehrs dargestellt. Daher habe das Militär es auf Anordnung von Präsident Joe Biden abgeschossen. Zur Herkunft und Zielsetzung des Flugobjektes gebe es noch keine Informationen.
Wenige Tage nach dem Abschuss eines mutmasslichen chinesischen Spionageballons hat das US-Militär am Freitag ein weiteres «Flugobjekt» über amerikanischem Territorium abgeschossen. Das Weisse Haus und das Verteidigungsministerium teilten in Washington mit, das Flugobjekt habe sich in Höhe von etwa zwölf Kilometern über dem Bundesstaat Alaska befunden und eine Gefahr für die Sicherheit des zivilen Flugverkehrs dargestellt. Daher habe das Militär es auf Anordnung von Präsident Joe Biden abgeschossen. Zur Herkunft und Zielsetzung des Flugobjektes gebe es noch keine Informationen.
Am vergangenen Samstag hatte das US-Militär einen mutmasslichen Spionageballon Chinas vor der Küste des Bundesstaates South Carolina über dem Atlantik abgeschossen. Die US-Regierung wirft China vor, es habe damit Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Peking sprach dagegen von einem zivilen Forschungsballon, der vom Kurs abgekommen sei – den Abschuss wertete die chinesische Regierung als «Überreaktion». Der Vorfall sorgte für zusätzliche Spannungen im ohnehin belasteten Verhältnis beider Länder.
Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen geben könnte, war zunächst völlig unklar. Zu dem nun aufgetauchten Flugobjekt sind viele Fragen noch offen. «Wir wissen nicht, wem dieses Objekt gehört», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, in Washington. «Wir wissen nicht, was das für ein Objekt war.» Die US-Regierung erhoffe sich Antworten auf diese Fragen durch die Bergung der Trümmer. Teile des Objekts seien nach dem Abschuss wohl auf gefrorenes Wasser gefallen. «Wir hoffen, dass die Bergung erfolgreich sein wird und wir dann etwas mehr darüber erfahren können.»
Das Flugobjekt sei am Donnerstagabend (Ortszeit) erstmals gesichtet worden, sagte Kirby weiter. Biden sei sofort informiert worden und habe am Freitagmorgen den Abschussbefehl gegeben. Nach vorläufigen Erkenntnissen sei das Flugobjekt deutlich kleiner als der abgeschossenen chinesische Ballon. Es habe ungefähr die Grösse eines Kleinwagens, sagte Kirby. Der Ballon Chinas dagegen habe eher die Grösse von zwei bis drei Bussen gehabt. Er betonte: «Wir werden unseren Luftraum weiterhin wachsam im Auge behalten.»
Pentagon-Sprecher Pat Ryder sagte, nach der ersten Sichtung des Objekts am Donnerstag habe das Luftverteidigungskommando Norad Flugzeuge in die Luft geschickt, um dieses genauer anzuschauen. Danach sei die Entscheidung zum Abschuss gefallen. Ein F-22-Kampfjet habe das Flugobjekt am Freitag um 13.45 Uhr US-Ostküstenzeit abgeschossen. Der zentrale Grund für die Entscheidung sei die Gefährdung des zivilen Flugverkehrs gewesen, der ebenfalls in Flughöhen von bis zu 12 bis 13 Kilometern operiere.
Der chinesische Ballon war deutlich höher geflogen – in einer Höhe von mehr als 18 Kilometern und damit weit oberhalb der Reichweite des zivilen Flugverkehrs. Das US-Militär hatte den chinesischen Ballon mehrere Tage über amerikanischem Territorium schweben lassen und wegen der Gefahr durch herabfallende Trümmerteile erst zerstört, als er sich über dem Meer befand.
Das Auftauchen des grossen chinesischen Beobachtungsballons im amerikanischen Luftraum hatte in den vergangenen Tagen grössere diplomatische Verwerfungen ausgelöst. Angesichts des Streits über den Ballon hatte US-Aussenminister Antony Blinken kurzfristig eine Reise nach Peking abgesagt. Die US-Regierung machte ausserdem zahlreiche Erkenntnisse zu dem Ballon öffentlich und erhöhte so den Druck auf Peking. Das Aussenministerium in Washington warf China vor, ein umfangreiches internationales Überwachungsprogramm zu betreiben: China habe mit einer Flotte von Spionageballons mehr als 40 Länder auf fünf Kontinenten ins Visier genommen. Die chinesische Regierung weist die Anschuldigungen zurück und warf der US-Regierung wegen der Spionagevorwürfe vor, einen «Informationskrieg» zu betreiben.