Novartis verdient weniger und stellt tieferes Wachstum in Aussicht
Novartis hat auch im Schlussquartal 2022 teilweise mit Währungseinflüsse zu kämpfen gehabt. Diese sollten sich im neuen Geschäftsjahr aber deutlich abschwächen, so die Prognose.
Novartis hat auch im Schlussquartal 2022 teilweise mit Währungseinflüsse zu kämpfen gehabt. Diese sollten sich im neuen Geschäftsjahr aber deutlich abschwächen, so die Prognose.
Zwischen Oktober und Dezember hat Novartis 12,7 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Das ist ein Minus von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) ergab sich dagegen ein Anstieg um 3 Prozent.
Dabei steuerte die grössere Pharmasparte Innovative Medicines 10,4 Milliarden US-Dollar bei, ein Rückgang um 3 Prozent. Zu konstanten Wechselkursen resultierte hier ein Plus von 3 Prozent. Das Wachstum sei vor allem der anhaltend starken Performance der Medikamente Entresto, Kesimpta, Pluvicto und Kisqali geschuldet gewesen.
Belastend wirkten dagegen die zunehmend verfügbaren Nachahmer-Produkte. So verminderten sich die Verkäufe des MS-Mittels Gilenya und des altgedienten Augenmittels Lucentis im Schlussquartal drastisch.
Sandoz-Spin-Off auf Kurs
Die Generika-Sparte Sandoz setzte 2,3 Milliarden US-Dollar um, was einem Rückgang um 8 Prozent entsprach. Neben den Wechselkurseffekten habe vor allem die Preisentwicklung zu dem Rückgang beigetragen, erklärt Novartis.
Mit Blick auf den geplanten Spin-Off laufe hier alles nach Plan. Man sei auf Kurs, die Transaktion im zweiten Halbjahr 2023 durchzuführen, heisst es in der Mitteilung.
Operativ verdiente Novartis im vierten Quartal 1,9 Milliarden US-Dollar (-24%), während unter dem Strich ein Konzerngewinn von 1,5 Milliarden übrig blieb nach 16,3 Milliarden im Vorjahr. Zur Erinnerung: In der Vorjahresperiode sorgte der Verkauf des Roche-Anteils für einen Gewinnsprung.
Für Analysten ist allerdings der um verschiedene Einflüsse bereinigte Kern-Betriebsgewinn wichtiger. Mit 4,0 Milliarden fiel dieser im vierten Quartal etwas besser als der AWP-Konsens aus.
Der Jahresumsatz verminderte sich um 2 Prozent auf 50,5 Milliarden Franken. Zu konstanten Wechselkursen resultierte ein Plus von 4 Prozent. Damit lag das Wachstum im Rahmen der Management-Prognose. Der Jahresgewinn verminderte sich deutlich auf annähernd 7 Milliarden nach 24,0 Milliarden.
Die Aktionäre erhalten eine auf 3,20 Franken von 3,10 Franken erhöhte Dividende.
Leicht geringeres Umsatzwachstum erwartet
Im laufenden Jahr strebt die Novartis-Führung zu konstanten Wechselkursen ein etwas geringeres Wachstum an. So soll der Umsatz auf Konzernebene im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Für den operativen Kerngewinn wird eine Zunahme im mittleren einstelligen Prozentbereich angepeilt. Allerdings ist in dieser Prognose die abzuspaltende Generika-Sparte Sandoz noch enthalten.
Ohne die Generika-Sparte geht Novartis beim Umsatz zwar auch von einem Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich aus, das Kernergebnis dürfte aber etwas stärker, nämlich im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen.