Bunte Bänder für Missbrauchsopfer: Kardinal Pell in Sydney aufgebahrt
Der Sarg mit dem Leichnam des umstrittenen australischen Kardinals George Pell ist der St. Mary's Cathedral in Sydney aufgebahrt worden. Der vor drei Wochen in Rom gestorbene Pell war der ranghöchste Geistliche in der Geschichte der katholischen Kirche, der wegen Kindesmissbrauchs verurteilt wurde. Im Jahr 2020 wurde er jedoch im Berufungsverfahren nach rund 13 Monaten Haft freigesprochen und aus dem Gefängnis entlassen.
Der Sarg mit dem Leichnam des umstrittenen australischen Kardinals George Pell ist der St. Mary's Cathedral in Sydney aufgebahrt worden. Der vor drei Wochen in Rom gestorbene Pell war der ranghöchste Geistliche in der Geschichte der katholischen Kirche, der wegen Kindesmissbrauchs verurteilt wurde. Im Jahr 2020 wurde er jedoch im Berufungsverfahren nach rund 13 Monaten Haft freigesprochen und aus dem Gefängnis entlassen.
Zahlreiche Menschen brachten an einem Zaun vor der Kathedrale in Sydney bunte Bänder im Gedenken an Missbrauchsopfer an. Der Organisator der Aktion, Paul Auchettl, betonte aber, es handele sich nicht um einen Protest gegen Pell. «Wir wollen nur deutlich machen, dass es noch viel zu tun gibt», zitierte ihn der Sender ABC.
Pell, jahrelang die Nummer drei im Vatikan, war im Alter von 81 Jahren nach einer Routineoperation gestorben. Die australische Regierung hatte schon kurz nach seinem Tod ein Staatsbegräbnis ausgeschlossen. Am Donnerstag soll in der Kirche eine Totenmesse für ihn abgehalten werden, anschliessend wird er in der Krypta beigesetzt.
Das Oberste Gericht des Bundesstaates New South Wales muss nach Medienberichten noch entscheiden, ob eine für Donnerstag geplante Demonstration vor der Kirche abgehalten werden darf, berichtete der Sender 9News. Die Polizei will die Kundgebung aus Sicherheitsgründen unterbinden lassen.
Der Fall, für den Pell in seiner Heimat der Prozess gemacht wurde, reichte in die Jahre 1996/97 zurück, als er gerade Erzbischof von Melbourne geworden war. Nach einem Gottesdienst soll er sich an zwei Chorknaben vergangen haben, die damals 13 Jahre alt waren. Pell hatte die Vorwürfe bestritten. Das höchste australische Gericht gab dem Berufungsantrag im April 2020 mangels Beweisen statt.