Erstmals zwei Schweizer Teams für Erfinderpreis nominiert
Eine Forscherin und ein Forscher aus der Schweiz zählen zu den Finalisten des europäischen Erfinderpreises 2022. Sie werden damit für bahnbrechende Fortschritte beim Kampf gegen den Krebs gewürdigt, wie das Europäische ...
Eine Forscherin und ein Forscher aus der Schweiz zählen zu den Finalisten des europäischen Erfinderpreises 2022. Sie werden damit für bahnbrechende Fortschritte beim Kampf gegen den Krebs gewürdigt, wie das Europäische ...
Eine Forscherin und ein Forscher aus der Schweiz zählen zu den Finalisten des europäischen Erfinderpreises 2022. Sie werden damit für bahnbrechende Fortschritte beim Kampf gegen den Krebs gewürdigt, wie das Europäische Patentamt (EPA) am Dienstag mitteilte.
Es ist ein Novum, dass gleich zwei Teams unter Schweizer Führung ins Finale des Europäischen Erfinderpreis einziehen, einem der renommiertesten Innovationspreise in Europa.
Die Schweizer Biotechnologin Madiha Derouazi und die französische Immunologin Elodie Belnoue, die gemeinsam an der Universität Genf forschten, entwickelten eine Technologieplattform, die der Zusammenstellung von Krebsimpfstoff-Komponenten dient. Die Impfstoffe erkennen Krebszellen und zerstören diese gezielt.
Die Erfindung der Forscherinnen könnte laut EPA «eine neue Ära in der Behandlung von Krebs einläuten». Denn anders als bei bisher erprobten Krebsimpfstoffen, gelang es, mit den produzierten Impfstoffen eine Immunreaktion auszulösen, «wie sie so zuvor noch nicht beobachtet werden konnte.»
Erfolgreiche Unternehmensgründung
Um die Technologie auf den Markt zu bringen, gründeten Derouazi und Belnoue das Unternehmen AMAL Therapeutics, das inzwischen vom Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim übernommen wurde.
Das Duo trifft im Finale der Kategorie «Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)» auf ein Team, das schwimmende Sonnenkollektoren konstruiert hat, die automatisch der Sonne folgen sowie auf ein Team, das einen neuartigen Hitzeschutz für Flugzeugmotoren und Autobremsen entwickelt hat.
Brutkrebs besser erkennen
In der Kategorie «Nicht-EPO-Staaten» qualifizierte sich Marco Stampanoni vom Paul Scherrer Institut (PSI) gemeinsam mit Zhentian Wang fürs Finale. Wang, der zuvor ebenfalls am PSI tätig war, ist inzwischen Professor an der Tsinghua Universität in Peking.
Die Forscher entwickelten ein Verfahren für 3D-Röntgenbilder, mit dem sich Brustkrebs früher und sicherer erkennen lässt. Hierfür setzten sie auf die sogenannte Gitterinterferometrie, wodurch sie enorm kontrastreiche Bilder erzielten konnten, die feinste Strukturen im Gewebe sichtbar machen – ohne, dass die Strahlendosis erhöht werden muss.
Schmerzfreie Mammographie
Das Duo entwickelt mit dem 2017 gründeten Unternehmen GratXray zudem ein Gerät für schmerzfreie Mammographien. Denn bisher muss die Brust für eine gute Aufnahme stark gepresst werden. Neu sollen Patientinnen auf dem Bauch liegend gescannt werden können, wobei die Brust durch eine Öffnung im Untersuchungstisch von unten geröntgt wird.
Im Finale treten Stampanoni und Wang gegen einen Kanadier an, der Flüssigmetallbatterien zur Speicherung erneuerbarer Energie entwickelt hat sowie gegen ein israelisches Team, das einen speziellen Beton erfunden hat, der der Biodiversität in Meeren an Küsten zugutekommen soll.
Die Bekanntgabe der Gewinner und die Preisverleihung finden am 21. Juni als digitaler Event statt. Neben den Kategorien, in denen die Schweizer Teams mitmischen, werden dann auch die Auszeichnungen in den Kategorien «Lebenswerk» und «Forschung» verliehen.
In letzterer sicherten sich die ETH-Professoren Robert Grass und Wendelin Stark erst im vergangenen Jahr den Sieg. Damit ging der Preis in der Kategorie «Forschung» zum ersten Mal in die Schweiz. Die Pioniere wurden für die Entwicklung eines Datenspeichers geehrt, der Informationen in den Bausteinen des Erbguts konserviert.
Der Beitrag Erstmals zwei Schweizer Teams für Erfinderpreis nominiert erschien zuerst auf Hoefner Volksblatt und Marchanzeiger.