Swisscom mit Gewinnknick im Startquartal wegen Sondereffekten
Die Swisscom hat zum Jahresauftakt etwas weniger umgesetzt und verdient. Während der Umsatz moderat zurückging, tauchte der Reingewinn deutlich. Allerdings spielten hier Sonderfaktoren eine massgebliche Rolle. Unter dem Strich erzielte die ...
Die Swisscom hat zum Jahresauftakt etwas weniger umgesetzt und verdient. Während der Umsatz moderat zurückging, tauchte der Reingewinn deutlich. Allerdings spielten hier Sonderfaktoren eine massgebliche Rolle. Unter dem Strich erzielte die ...
Die Swisscom hat zum Jahresauftakt etwas weniger umgesetzt und verdient. Während der Umsatz moderat zurückging, tauchte der Reingewinn deutlich. Allerdings spielten hier Sonderfaktoren eine massgebliche Rolle.
Unter dem Strich erzielte die Swisscom im ersten Quartal 2022 einen Reingewinn von 447 Millionen Franken, nachdem sie im Vorjahreszeitraum 638 Millionen Franken eingefahren hatte. Das damalige Ergebnis war aber von einmaligen Faktoren nach oben getrieben worden.
So hatten Aufwertungen aus einer Glasfaserkooperation der italienischen Tochter Fastweb und der Verkauf einer Beteiligung in Belgien damals für einen Einmalgewinn von 207 Millionen Franken gesorgt. Ohne diese Sondereffekte hätte die Swisscom den Reingewinn gesteigert.
Erwartungen klar übertroffen
Operativ zeigte sich das Geschäft robust. Der Umsatz sank wegen der Euro-Schwäche um 1,2 Prozent auf 2,77 Milliarden Franken, wie die Swisscom am Donnerstag in einem Communiqué bekanntgab. Ohne die Währungseinflüsse wäre der Umsatz stabil geblieben. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg dagegen um 1,2 Prozent auf 1,14 Milliarden Franken.
«Die Swisscom hat im ersten Quartal 2022 eine erfreuliche Leistung gezeigt und weist einmal mehr ein starkes Betriebsergebnis aus», äusserte sich Konzernchef Urs Schaeppi laut Communiqué.
Dabei zeigte sich das übliche Muster: In der Schweiz erodiert das Geschäft, während es in Italien wächst. Im Schweizer Kerngeschäft sank der Umsatz leicht um 0,5 Prozent auf 2,07 Milliarden Franken.
Der anhaltende Wettbewerbs- und Preisdruck führte erneut zu einem Rückgang beim Umsatz mit Telekomdiensten von 1,8 Prozent auf 1,37 Milliarden Franken. Hingegen kletterte der Umsatz im IT-Lösungsgeschäft mit Geschäftskunden um 8,8 Prozent auf 297 Millionen.
Die Mailänder Breitbandtochter Fastweb steigerte den Umsatz um 2,4 Prozent und den Betriebsgewinn um 3,4 Prozent.
Mit den Zahlen hat die Swisscom die Erwartungen der Finanzgemeinde übertroffen. Analysten hatten mit leicht weniger Umsatz und deutlich weniger Gewinn gerechnet.
Nichts Neues zum Glasfaserstreit
Keine Neuigkeiten gab es zum Streit über den Glasfaserausbau. Den Ausbau hatte die Weko gestoppt, weil sie die von der Swisscom geänderte Netzarchitektur mit nur einer Zuleitung von der Telefonzentrale bis zum Strassenschacht für wettbewerbswidrig hält. Die Weko pocht auf einen Ausbau mit vier Fasern. Die «Swisscom ist an einer raschen Lösung interessiert und führt dazu intensive Gespräche mit der Wettbewerbskommission», schrieb der Telekomkonzern am Donnerstag lediglich.
Bei der Vorlage der Jahreszahlen im Februar hatte die Swisscom noch mit einer Reduktion des Glasfaserausbaus gedroht. Im schlimmsten Fall, wenn die Weko auf einem Ausbau mit vier Fasern beharre, hätte das Mehrkosten von 30 bis 40 Prozent zur Folge, hatte Schaeppi gesagt.
Zudem könnte man bis Ende 2025 nur noch 1 Million Haushalte mit den ultraschnellen Leitungen erschliessen. Das wären 500’000 Haushalte und Geschäfte weniger als geplant. Damit würde man nur noch 50 Prozent der Bevölkerung abdecken statt 60 Prozent. Deshalb sei es wichtig, möglichst bald Rechtssicherheit zu bekommen, sagte Schaeppi.
Jahresziele unverändert
Für das Gesamtjahr 2022 hält der Konzern an den bisherigen Zielen fest. Die Swisscom erwartet weiterhin einen Umsatz von 11,1 bis 11,2 Milliarden Franken. Der EBITDA soll rund 4,4 Milliarden Franken erreichen und die Investitionen rund 2,3 Milliarden Franken.
Die Dividende soll auch für das laufende Jahr bei 22 Franken bleiben, wenn die Ziele erfüllt werden. Weiterhin beabsichtigt die Swisscom wie in den Vorjahren auch 2022, die Kostenbasis um rund 100 Millionen Franken zu senken.
Dies ist nun Aufgabe des neuen Konzernchefs Christoph Aeschlimann, der am 1. Juni das Amt antritt. Der bisherige Firmenlenker Schaeppi nimmt nach neun Jahren an der Spitze dann den Hut. Einen Nachfolger für Aeschlimann als Netz- und Technikchef hat die Swisscom noch nicht bekanntgegeben.
Der Beitrag Swisscom mit Gewinnknick im Startquartal wegen Sondereffekten erschien zuerst auf Hoefner Volksblatt und Marchanzeiger.