Welthits auf Alphörnern spielen
«Ohne Corona-Lockdown wäre dieses Projekt bestimmt auf lange Zeit hinaus ein Traum geblieben», lautet die Antwort des Einsiedler Trompeters
«Ohne Corona-Lockdown wäre dieses Projekt bestimmt auf lange Zeit hinaus ein Traum geblieben», lautet die Antwort des Einsiedler Trompeters Erwin Füchslin auf die Frage, wie die aussergewöhnliche CD «Alphorn 2.0» entstanden sei. «Ich hätte sonst wohl nie die Zeit gehabt, mich während Wochen so intensiv in diese Arbeit zu vertiefen», ergänzt der 55-Jährige. Herausgekommen ist denn auch etwas in musikalischer Hinsicht noch nie Dagewesenes, und auch für die vier Musiker, die ansonsten mit Posaunen und Trompeten unterwegs sind, ist der Tonträger etwas Spezielles.
Erwin Füchslin darf stolz sein
Mit Geduld und Akribie hat Erwin Füchslin getüftelt, wie er weltbekannte Hits wie «Smoke on the Water», «Tiger Rag», «When the Saints Go Marching In» oder «Hey, Pippi Langstrumpf» in Naturtöne für vier Alphornstimmen umwandeln kann. Auch der Schweizer Ohrwurm «Ewigi Liebi» und das alte Volkslied «Lueget vo Berg und Tal» wurden vom Einsiedler Musiker für das traditionelle hölzerne Blasinstrument modern arrangiert. Um ein möglichst grosses Spektrum an musikalischen Stilen zu zeigen, fand auch die klassische «Wilhelm Tell»Ouvertüre von Gioacchino Rossini Aufnahme auf dem Tonträger. Und nicht zuletzt ist Erwin Füchslins Eigenkomposition «Alphorn Dreams» unter den 13 Stücken zu finden. Es ist genau dieses Stück, das morgen Samstag ab 18.40 Uhr in der «Potzmusig»-Sendung auf SRF 1 zu hören ist. Aufgenommen wurde es bereits vor einigen Wochen an schönster Lage im Freien in der Roblosen in Egg.
Die heute professionelle Formation hat der Trompeten- und Flügelhornspieler Füchslin durch persönliche Kontakte auf die Beine gestellt. Der Jüngste im Quartett, Kevin Schmid aus Lachen, war sein Musikschüler, und der Urner Posaunist Patrik Stadler war mit ihm in der Rekrutenschule der Militärmusik. Mit dem Posaunisten Rolf Willauer aus Wangen ist der Einsiedler gar einen langen musikalischen Weg gegangen, wurden sie doch beide 1995 als Gründungsmitglieder der Swiss Army Big Band unter der damaligen Leitung von Pepe Lienhard ausgewählt.
Lochus findet überall Anklang
Dass das Alphornquartett, das heuer bereits sein 30-jähriges Bestehen feiert, eine eigentliche musikalische Marktlücke entdeckt hat, zeigt sich daran, dass die Szene grosses Interesse an den Noten der verschiedenen Stücke hätte, diese Unikate aber momentan von Erwin Füchslin noch nicht herausgegeben werden. Ebenso ist neben SRF 1 bereits ein deutscher Fernsehsender auf Lochus aufmerksam geworden. Und auch an die verschiedensten Anlässe werden die vier Profimusiker mit ihrem Schweizer Nationalinstrument eingeladen. So wird ihr nächster grosser Auftritt am 1. Mai beim Zuger kantonalen Schwingfest sein. (mm)